Grosseinsatz der Zürcher Polizei bei der Agudas Achim.
Wie tachles online berichtete Samstagnacht berichtete kam es am Mozae Schabbat während dem Maariw-Gebet es zu einem grösseren Polizeieinsatz bei der Synagoge Agudas Achim an der Erika in Zürich-Wiedikon. Augenzeugen berichteten, dass am Samstagabend ein Mann antisemitische Parolen gerufen und ein Auto mit Thurgauer Kennzeichen in der Nähe abgestellt hatte. Quellen sagen, die Rufe seien in arabischer Sprache gerufen worden. Die Polizei reagierte umgehend und sperrte das gesamte Gebiet um die Synagoge ab. Die Synagogenbesucher, die sich zu den Abendgebeten versammelt hatten, mussten während der laufenden Massnahmen im Gebäude bleiben. Die Polizei sperrte die Umgebung weiträumig ab und sicherte das Gelände mit einem Grossaufgebot. Die Besucher reagierten gemäss Augenzeugen besonnen. Wie später auch Tages-Anzeiger und 20 Minuten berichteten, waren zahlreiche Einsatzfahrzeuge vor Ort. Uniformierte Kräfte kontrollierten die Umgebung, während Gläubige im Innern der Synagoge ausharren mussten. Die Polizei bestätigte den Einsatz auf Anfrage, nannte aber zunächst keine Details zur konkreten Bedrohungslage. Hinweise auf Verletzte oder Festnahmen lagen in der Nacht keine vor.
Welche Informationen die Terrorwarnung ausgelöst hatten, war zunächst unklar. Ob es sich um eine konkrete Drohung oder um einen Hinweis handelte, den Sicherheitsdienste nicht ignorieren konnten, gaben die Behörden nicht bekannt. „Aufgrund einer Lagebeurteilung haben wir entsprechende Schutzmassnahmen ergriffen“, sagte ein Sprecher der Stadtpolizei. Die Anweisung, das Gebäude vorübergehend nicht zu verlassen, entsprach den gängigen Sicherheitsprotokollen, um mögliche Risiken auszuschliessen.
Der Vorfall reiht sich in eine Phase erhöhter Wachsamkeit ein: Jüdische Institutionen gelten europaweit als potenzielle Ziele extremistischer Angriffe. Sicherheitsbehörden reagieren deshalb auch auf unbestätigte Hinweise mit erhöhter Präsenz. Anwohnerinnen und Anwohner beschrieben am Samstagabend eine angespannte Situation. „Plötzlich waren überall Polizeiwagen, die Strasse war abgesperrt, man wusste zunächst nicht, was passiert“, sagte eine Anwohnerin. Erst über Online-Meldungen wurde bekannt, dass es sich um eine Terrorwarnung handelte.
Auch aus der Gemeinde war Zustimmung für das rasche Handeln der Polizei zu hören. Viele Gemeindemitglieder lobten die schnelle Reaktion der Sicherheitskräfte.
Gemäss Informationen von tachles hat die Polizei hat am Sonntagvormittag eine gesuchte Person, einen georgischen Staatsbürger, festgenommen und befragt. Aufgrund ihrer Ermittlungen schliesst die Polizei aus, dass von dieser Person eine antisemitische Bedrohungausgegangen ist. Weitere Ermittlungen zum Hintergrund des Vorfalls sind im Gang.
Die Synagoge Agudas Achim war bereits im August 2024 in den Schlagzeilen, als ein Mann versucht hatte, vor dem Gebäude Benzin auszuschütten – ein mutmasslicher Brandanschlag, der durch das Eingreifen von Sicherheitskräften verhindert werden konnte. Der aktuelle Polizeieinsatz weckte bei vielen Gemeindemitgliedern Erinnerungen an diesen Vorfall und unterstreicht die anhaltende Sensibilität rund um jüdische Einrichtungen in Zürich.