Epstein-Affäre 20. Nov 2025

Summers pausiert Lehrtätigkeit an Harvard

Weitere Folgen einer engen, langjährigen Freundschaft mit dem Sexualverbrecher Jeff Epstein.  

Wie zuerst vom «Harvard Crimson» vermeldet, stellt Larry Summers seine Lehrtätigkeit als Professor für Wirtschaftswissenschaften an Harvard vorübergehend ein, während die Universität seine Verbindungen zu dem Finanzier und Sexualstraftäter Jeffrey Epstein untersucht. Ein Sprecher von Summers teilte mit, der ex-Präsident der Uni und ehemalige Finanzminister unter Obama werde zudem seine Position als Direktor des Mossavar-Rahmani Center for Business and Government an der Harvard Kennedy School vollständig aufgeben. Summers trat zudem aus dem Vorstand von OpenAI zurück. Harvard nimmt nun generelle Untersuchungen über allfällige Beziehungen von Lehrenden zu Epstein auf. Dieser hat beispielsweise mit dem bekannten Psychologen und Publizisten Steven Pinker kommuniziert.

Die Verbindung von Summers zu Epstein war seit Jahren bekannt. Doch eine Reihe von E-Mails, die ein Ausschuss des Repräsentantenhauses letzte Woche veröffentlichte, offenbarte eine enge Freundschaft und den Austausch von Nachrichten über das Interesse von Summers an einer Affäre mit einer Akademikerin im Jahr 2018. Damals hatte Epstein seine erste, kurze Haftstrafe wegen Sexualverbrechen an Minderjährigen bereits seit Jahren verbüsst und seine Vergehen waren weithin bekannt (Link).

Epstein hat sich in den Mails im November 2018 als «Kumpel» oder engster Vertrauter von Summers bezeichnet. Dieser suchte Rat für die Aufnahme einer romantische Beziehung zu einer Frau, bei der es sich anscheinend um eine Ökonomin chinesischer Herkunft an der London School of Economics handelte. Diese hatte an Harvard studiert, soll aber nicht bei Summers studiert haben. Der Austausch von Textnachrichten und E-Mails dazu währte vom November 2018 bis zum 5. Juli 2019. Epstein wurde kurz danach erneut verhaftet und kam dann Wochen später in Untersuchungshaft laut dem US-Justizministerium durch Suizid um (Link).
 

Andreas Mink