Neuer Erlass der Trump-Regierung.
Laut neuen Richtlinien des «Office of Personnel Management» (OPM) dürfen Bundesbedienstete in den USA fortan religiöse Gegenstände am Arbeitsplatz aufstellen, ausserhalb der Arbeitszeit in Gruppen beten und zudem Kolleginnen und Kollegen ermutigen, ihren Glauben anzunehmen. Die Trump-Regierung stellt diese Attacke auf die in der Verfassung verankerte «Mauer zwischen Kirche und Staat» als «Schutz des religiösen Ausdrucks und Massnahme gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz im Bundesdienst» dar. Die neue Regelung solle zudem die Rekrutierung und Bindung hochqualifizierter Mitarbeiter mit religiösen Überzeugungen fördern.
Bürgerrechtler sehen die OPM-Richtlinien als «gravierenden Wandel». Dadurch würden im aktuellen politischen Umfeld religiöse Konflikte am Arbeitsplatz geschürt: «Mitunter könnte dies dies zu offener Feindseligkeit führen». Und Mitarbeiter könnten sich aufgrund ihres Glaubens ausgegrenzt und diskriminiert fühlen. Der Erlass gestattet aktive Missionierung am Arbeitsplatz und setzt lediglich eine Grenze bei «Bemühungen schikanöser Natur».
Die Trump-Regierung setzt damit eine seit Februar laufende Offensive gegen die Trennung von Staat und Religion fort, die mit dem Ziel legitimiert wird, «antichristliche Vorurteile auszumerzen». Diese geht vom «White House Faith Office» unter der Leitung der evangelikalen Predigerin und Trump-Beraterin Paula White-Cain aus. Das Amt will «die Fähigkeit religiöser Organisationen stärken, Familien und Gemeinden besser zu dienen» (Link).