USA – Medien 07. Aug 2025

Aus für «Howard Stern Show»

Howard Stern mit seiner Tochter Emily im Jahr 2007.

Keine Vertragsverlängerung mit SiriusXM.

Nach fast zwei Jahrzehnten auf dem Satellitenradio SiriusXM kommt im Herbst allem Anschein nach das Aus für die «Howard Stern Show». Damit endet eine Medien-Epoche, die den inzwischen 71-jährigen Stern zu einem Superstar des «Shock Jock»-Genres mit Jahreseinkommen bis zu 100 Millionen Dollar gemacht hat. Vulgär, schlagfertig und in seinen Positionen und Provokationen nie berechenbar, hat Stern vor allem Fans in der Arbeiterschaft, aber auch der Mittelklasse zumal von Metropolen. Er war so populär, dass selbst ein Trump Auftritte bei ihm gesucht hat. Allerdings wurde Stern aufgrund seiner letztlich doch eher progressiven, politischen Richtung in den letzten Jahren immer kritischer gegenüber Trump.

Sirius hat ihm laut der britischen «Sun» ein Angebot über eine weitere Vertragsverlängerung um fünf Jahre gemacht. Aber Stern war damit anscheinend nicht zufrieden und verhandelt über den Kauf der Rechte an seinen Sendungen auf der Plattform. Eine Quelle des Berichts sieht den Bruch als Ergebnis von Druck aus dem Weissen Haus auf Sirius – Trump habe Stern «off the air» und aus der Öffentlichkeit nehmen wollen, wie zuletzt den Late Night-Moderator Stephen Colbert.

Howard Allan Stern wurde als Kind jüdischer Immigranten mit Wurzeln in Polen und Österreich-Ungarn im Stadtteil Jackson Heights/Queens geboren. Der Vater war Radiotechniker und führte später ein Aufnahmestudio in Manhattan für Cartoons und Werbespots. Stern war von Kindheit an von Radio begeistert und begann seine Karriere als Student am Sender der Boston University. Um 1980 entwickelte er mit seiner schwarzen Kollegin Robin Quivers das provokante «Schock-Genre». 

Nach einem Wechsel aus Washington zu Sendern in New York City 1982 wurde er rasch zu einem Star mit landesweiter Zuhörerschaft. 2006 begann er bei SiriusXM. Er hat zudem den Bestseller «Private Parts» und 1997 auch eine erfolgreiche Kinoversion dieser Autobiographie geschaffen und dabei die Hauptrolle übernommen. Von 2012 bis 2015 war der selbsternannte «King of All Media» der Jahrtausendwende zudem Juror bei «America’s Got Talent» (Link).

Andreas Mink