Grossbritannien 08. Jul 2025

Anzeige gegen Roger Waters erhoben

Menschen der Organisation Palestine Action konfrontieren die Polizei in London am vergangenen Samstag. 

Unterstützung für verbotene Organisation Palestine Action auf Social Media.

Am 5. Juli haben britische Behörden die Gruppe Palestine Action als Terror-Organisation eingestuft und offiziell verboten (Link). Damit wurde auch deren Website gesperrt (Link). Stunden danach hat Roger Waters auf Facebook seine unerschütterliche Unterstützung für «Palestine Action» bekundet. Dies in einem dreiminütigen Clip. Darin erklärt der Mitgründer von Punk Floyd: «Ich unterstütze Palestine Action. Und das werde ich immer tun, denn das ist richtig.» Zudem hält er ein handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift: «Roger Waters unterstützt Palestine Action am 5. Juli 2025. Das Parlament wurde von Agenten einer völkermörderischen ausländischen Macht korrumpiert.»

In dem Clip erklärt der 81-Jährige: «Ich bin Spartacus. Okay, heute ist Unabhängigkeitstag, der 5. Juli 2025. Ich erkläre meine Unabhängigkeit von der britischen Regierung, die Palestine Action gerade als terroristisch eingestuft hat». Dann setzt Waters hinzu, die Organisation sei «grossartig, gewaltfrei… in keiner Weise terroristisch» und protestiere «gegen die Präsenz von Elbit Systems, einem israelischen Waffenhersteller, in Grossbritannien.»

Das Video zeitigte rasch eine Reaktion der «UK Lawyers for Israel». Das pro-israelische Bündnis hat Waters bei Sicherheitsbehörden angezeigt und kommentierte: «Palestine Action war alles andere als eine gewaltfreie Organisation. Sie hat in den letzten Jahren mit Vorschlaghämmern Fenster und Maschinen eingeschlagen und Millionenschäden verursacht, um die Öffentlichkeit und bestimmte Unternehmen einzuschüchtern und ihre eigenen ideologischen Ziele zu verfolgen.»

Dies entspreche der gesetzlichen Definition von Terrorismus. Die Juristen «hoffen, dass die Polizei in diesem Fall tätig wird und die unüberlegten Worte und Taten von Herrn Waters untersucht». Diese erscheinen indes eher als bewusste Provokation (Link).
 

Andreas Mink