Nach Rede bei Charlie-Kirk-Gedenkfeier.
Bei der Gedenkveranstaltung für den ermordeten konservativen Aktivisten Charlie Kirk hat der umstrittene US-Moderator Tucker Carlson mit einer Rede für Empörung gesorgt: Indirekt spielte er auf klassische antisemitische Verschwörungserzählungen über den Tod Jesu an und löste damit heftige Kritik aus.
Carlson, der für seine rechtspopulistischen Positionen und die Verbreitung antisemitischer Theorien bekannt ist, erzählte während der Trauerfeier ein Gleichnis über die Kreuzigung Jesu. Ohne ausdrücklich Juden oder Israel zu nennen, sprach er von „mächtigen Männern in Jerusalem“, die Jesus aus Hass zum Schweigen bringen wollten, und inszenierte eine Szene im „lampenbeleuchteten Raum mit Männern, die Hummus essen und überlegen, wie sie das Problem lösen.“ Kritiker werteten dies als Anspielung auf heutige antisemitische Narrative und einen gezielten Seitenhieb auf Israel.
Der Zusammenhang mit Charlie Kirks Tod – über den zuletzt rechte Kreise eine Verschwörungstheorie verbreiteten, Israel stecke hinter dem Mord – wurde von vielen beim Gedenken als offensichtlich empfunden. Israels Premier Binyamin Netanyahu sah sich bereits genötigt, die Gerüchte öffentlich zu dementieren.
Jüdische Kommentatoren warfen Carlson vor, uralte sogenannte „Blutlügen“ zu bedienen, nach denen Juden für Jesu Tod verantwortlich seien – ein Motiv, das seit Jahrhunderten zur Rechtfertigung von Gewalt gegen Juden diente. Auch rechte jüdische Stimmen zeigten sich alarmiert. Der Politikwissenschaftler Max Abrahms kritisierte die Bereitschaft der republikanischen Partei, solchen Dogwhistles eine Bühne zu bieten.
An Kirks Gedenkfeier nahm neben Carlson und führenden Republikanern auch Präsident Donald Trump teil.