Politiker in Namibia beendet «Beziehung zu jemandem, den ich nicht kenne».
Sein Name liefert der internationalen Presse verlässlich Schlagzeilen. Doch nun hat der Politiker Adolf Hitler Uunona genug von seinem Vornamen und der damit verknüpften Aufmerksamkeit. Nach seinem fünften Wahlsieg in einer ungebrochenen, 21-jährigen politischen Karriere hat der namibische Stadtrat erklärt, er werde zwar den «Adolf» behalten, aber den Namen Hitler ablegen: «Ich heisse Adolf Uunona und beendet damit die Verbindung zu jemandem, den ich gar nicht kenne.»
Deutsche Vornamen sind unter älteren Namibiern weit verbreitet; sie stammen noch aus der von 1884 bis 1915 währenden Kolonialzeit unter deutscher Herrschaft. Laut der Londoner «Times» gingen Uunonas Eltern jedoch noch einen Schritt weiter: «Als Kind hielt ich den Namen für völlig normal», so Uunona, sein Vater habe den Vornamen ausgesucht und «wahrscheinlich nicht verstanden, wofür Adolf Hitler stand». Der «Times» zufolge ist es in vielen afrikanischen Ländern üblich, Babys Namen zu geben, die den Zustand des Landes, historische Persönlichkeiten oder ein dramatisches Ereignis um ihre Geburt widerspiegeln. Dies könne jedoch zu einer lebenslangen Last für die Betroffenen geraten.
Während Namibia und Deutschland sich endlich mit den deutschen Verbrechen der Kolonialzeit auseinandersetzen, hat Uunona genug von Fragen nach Gemeinsamkeiten mit seinem berüchtigten Namensvetter. 2021 erkannte Berlin die Massaker an Angehörigen der Herero- und Nama-Gemeinschaften durch seine Streitkräfte zwischen 1904 und 1908 als Völkermord an und sagte 1,1 Milliarden Euro Entwicklungshilfe zu, verweigerte jedoch Reparationszahlungen.
Sein Name bedeute indes nicht, « dass ich nach Weltherrschaft strebe», so Uunona (Link).