Das Liechtensteinische Landesmuseum zeigt die Sonderausstellung «Nah am Krieg. Liechtenstein 1939 bis 1945». Obwohl das Fürstentum den Zweiten Weltkrieg ohne Besetzung oder Zerstörung überstand, war die Lage für die 11 000 Einwohnerinnen und Einwohner angespannt. Eingeklemmt zwischen dem Krieg führenden Deutschen Reich und der bewaffneten neutralen Schweiz, bedrohte der von lokalen Anhängern des Nationalsozialismus befürwortete Anschluss an Deutschland die staatliche Unabhängigkeit. In zehn Themenbereichen schildert die Ausstellung den Alltag in einer unsicheren Zeit – von Lebensmittelrationierung und Verdunkelung über die Präsenz alliierter Bomber bis zu Fluchtgeschichten. Viele versuchten zwischen 1938 und 1945, über den Rhein in die Schweiz zu gelangen, stiessen jedoch nicht immer auf offene Türen. Begleitend werden auch Bezüge zur Region hergestellt: Das St. Galler Rheintal blieb zwar vom Krieg verschont, doch auch dort bestimmten Angst und Vorsorge den Alltag. Symbolische Grenzsteine mit QR-Codes des Hörradwegs «Über die Grenze» laden ein, Geschichten von Geflüchteten und Fluchthelfern und -helferinnen zu entdecken. Die Schau bietet so einen vielschichtigen Blick auf Liechtensteins Rolle in einer von Krieg und politischer Bedrohung geprägten Epoche.
Bis Sonntag, 11. Januar 2026, Landesmuseum, Städtle 43, Vaduz.
www.landesmuseum.li