Im Literaturmuseum Warschau hat die Ausstellung «Power of Preserving» begonnen. Gezeigt werden Fotografien von Joanna Helander sowie Filme, die sie gemeinsam mit Bo Persson realisierte. In sechs Räumen treffen Momentaufnahmen des Alltags auf Porträts von Schriftstellern, Künstlern, Schauspielern, Regisseuren und führenden Köpfen der demokratischen Opposition. Die Schau ist multimedial angelegt: Neben Fotos werden Tonaufnahmen, Briefe, Bücher, Filmplakate und Dokumente präsentiert, darunter auch Verhörprotokolle der polnischen Sicherheitsdienste von 1968. Besonders eindrücklich sind die Porträts grosser Dichter wie Ryszard Krynicki, Adam Zagajewski, Stanisław Barańczak und Julian Kornhauser, daneben Aufnahmen von Nobelpreisträgern und Nobelpreisträgerinnen der Literatur. Ein eigener Raum ist der legendären Theatergruppe Teatr Ósmego Dnia gewidmet. Joanna Helander, 1948 in Polen geboren, wurde nach Protesten gegen die Invasion der Tschechoslowakei 1968 inhaftiert und lebt seit 1971 in Göteborg. Dort studierte sie Fotografie und veröffentlichte zahlreiche Bücher über Polen, zuletzt das Album «Ladies Looking». Bo Persson, Regisseur und Dramatiker, pflegt seit den 1970er Jahren enge Kontakte zur demokratischen Opposition Osteuropas. Gemeinsam mit Helander drehte er international ausgezeichnete Dokumentarfilme, darunter «Waltz with Miłosz» und «Watching the Moon at Night».
Bis Freitag, 31. Oktober, Literaturmuseum, Rynek Starego Miasta 20, Warschau.
www.muzeumliteratury.pl