Scarlett Johansson gibt mit «Eleanor the Great» ihr Regiedebüt. Es ist ein Film, der eng mit ihr verbunden ist. Geschrieben von Tory Kamen als Hommage an ihre jüdische Grossmutter, zeigt der Film im Zentrum die 90-jährige Eleanor (June Squibb), die nach dem Tod ihrer Mitbewohnerin Bessie, einer Schoah-Überlebenden, nach New York zieht. Eleanor beginnt, Bessies Erinnerungen als Teil ihrer eigenen Geschichte weiterzutragen, um die Erinnerung an ihre Freundin lebendig zu halten. Johansson erklärte am Toronto International Film Festival, warum der Stoff sie so berührt: «Ein grosser Teil meiner Familiengeschichte ging verloren. Erst viele Jahre später konnte ich meine jüdischen Wurzeln wiederentdecken. Deshalb resoniert diese Geschichte so stark mit mir.» Für den Film arbeitete sie mit der USC Shoah Foundation zusammen, um echte Überlebende einzubinden. Ihre persönliche Verbindung entdeckte die Schauspielerin 2017 in der PBS-Sendung «Finding Your Roots»: Dort erfuhr sie, dass Verwandte ihres Urgrossvaters Schlachne Schlamberg im Warschauer Ghetto ermordet wurden. Johansson war zu Tränen gerührt, als sie die Namen der Kinder las, die im Alter von 15 und 17 Jahren starben. Für sie zeigt die Geschichte, wie unterschiedlich das Schicksal zweier Brüder sein konnte, der eine in New York, der andere in Polen. Mit «Eleanor the Great» knüpft sie nun künstlerisch an diese verborgene Familiengeschichte an.
Scarlett Johansson
26. Sep 2025
Debüt

Emily Langloh