Stimme für Israel

Nas Daily, eine der bekanntesten digitalen Stimmen mit fast 70 Millionen Followern, war diese Woche beim Tourismuskongress «New Map» in Tel Aviv zu Gast. Dort sprach der Blogger, der mit bürgerlichem Namen Nuseir Yassin heisst, über Israels Tourismuskrise, seine Identität und über Reiseziele. Trotz der Lage bleibt er optimistisch: «Es gibt kein isoliertes Land, wenn man Jerusalem und Nazareth hat.» Religiöse Besucher würden bald zurückkehren, «in Hunderttausenden, vielleicht Millionen». Parallel kündigte Yassin eine neue Online-Serie an, die internationale Zuschauer dazu einladen soll, «Israel kennenzulernen». Kurze Clips sollen Alltag, Orte und Gemeinschaften zeigen und ein «verständlich verpacktes» Gegenangebot zu hitzigen Online-Debatten bieten. Bekannt wurde Yassin mit seinem Projekt, 1000 Tage lang täglich ein Reisevideo zu veröffentlichen. Die wichtigste Erkenntnis dieser Zeit überraschte ihn selbst: «Wir sind uns viel ähnlicher, als wir denken. Die Unterschiede machen vielleicht ein Prozent aus.» Seine Sicht auf Israel veränderte sich nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober deutlich. Früher habe er sich als palästinensischer Israeli verstanden, heute «zuerst als Israeli». Den persönlichen Preis dafür kommentierte er knapp: «Es spielt keine Rolle, was ich verloren habe», sagt er. «Ich habe auf andere Weise gewonnen.» Bei Auslandreisen steht er zu seiner Herkunft: «Ich sage immer, ich komme aus Israel – auch wenn das nicht allen gefällt.» Persönlich wurde es, als er über seine Partnerin sprach, eine jüdische Israelin: «Ich brauchte jemanden, der versteht, wie sehr der Konflikt mein Leben prägt.» Trotz aller Zuspitzungen bleibt seine Botschaft schlicht: «Mein Ziel ist es, Menschen zusammenzubringen.»