Mit 77 Jahren kehrt der israelische Schauspieler Sasson Gabay zurück in eine Rolle die ihm besonders am Herzen liegt: Nukhem Shtisel. Die neue Serie «Kugel», ein Prequel zur gefeierten Serie «Shtisel», erzählt von Nukhems Leben in Antwerpen – lange bevor er nach Jerusalem zog. «Kugel», exklusiv auf der Streaming-Plattform Izzy zu sehen, folgt Nukhem und seiner Tochter Libbi (Hadas Yaron) durch familiäre Spannungen, unerfüllte Wünsche und moralische Dilemmata. Nukhem ist ein gutmütiger, aber überforderter Diamantenhändler, der regelmässig zwischen Verantwortung und Versuchung taumelt – menschlich, verletzlich, tiefgründig. Für Gabay war sofort klar, dass er die Rolle wieder übernehmen würde. «Bevor ich überhaupt etwas über das neue Projekt wusste, habe ich sofort ja gesagt. Ich liebe Yehonatan Indurskys poetisches Schreiben, es ist menschlich, klug und voller Tiefe» sagt er. Obwohl Gabay säkular aufgewachsen ist und lebt, kein jiddisch spricht und aus einer irakisch-jüdischen Familie stammt, fühlt er sich der Welt der Haredim nicht fremd: «Mein Vater hatte ein Lebensmittelgeschäft in Haifa, und als Kinder halfen wir dort. Es kamen Menschen aus aller Welt – auch ultraorthodoxe Juden wie in ‹Shtisel›. Ich kannte sie, ich habe sie beobachtet.» Die Dreharbeiten zur Serie fanden in Antwerpen statt, was für Gabay ein Erlebnis war. «Ich habe mich sehr wohl und zuhause gefühlt in Antwerpen. Die ultraorthodoxe Gemeinde dort ist offener, weltgewandter. Und sie geben zu, dass sie Fernsehen schauen – anders als in Jerusalem», sagt er schmunzelnd. «Kugel» ist weniger episch als «Shtisel», aber intimer – ein psychologisches Close-up, sagt Gabay. Und wer ihn kennt, weiss: Wenn Sasson Gabay von einer Rolle schwärmt, lohnt es sich hinzusehen.
Sasson GabaY
25. Apr 2025
Rückkehr

Emily Langloh