Zum Auftakt von Chanukka sorgte in Israel ein besonders bewegender Moment für Aufmerksamkeit: An der Klagemauer entzündete Segev Kalfon die erste Kerze der grossen öffentlichen Menora, jener Mann, der 738 Tage in Gaza festgehalten wurde und erst am 5. Oktober als eine der letzten lebenden Geiseln zurückkehrte. «Hier zu stehen und Danke zu sagen, ist ein Geschenk ohne Mass», sagte er. Die erste Kerze stehe für «den kleinen Funken, der grosse Dunkelheit überwinden kann». Als er aus der Gefangenschaft kam, habe ihn «das Licht der Menschen, die für mich gebetet und an mich gedacht haben», geradezu geblendet. Doch Kalfon erinnerte auch an jene, die nicht heimkehren konnten: «Ich stehe hier für Ran Gvili. Für ihn brennt dieses Licht weiter.» Auch andere Befreite feierten öffentlich. Emily Damari, teilte ein Video, in dem sie mit ihren Freunden Gali und Ziv Berman Kerzen anzündet, die Segenssprüche spricht und tanzt. Die vier Soldatinnen Liri Albag, Karina Ariev, Daniella Gilboa und Naama Levy liessen sich ebenfalls beim Entzünden der Menora filmen. In Jerusalem zündete Matan Angrest, ebenfalls im Oktober freigekommen, eine grosse Menora vor der Nationalbibliothek an. «Möge dieses Licht ganz Israel erhellen», sagte er. Omer Shem Tov wünschte in einer Videoansprache «mehr Licht, Einheit und Stärke», während Evyatar David sein erstes Chanukka in Freiheit so beschrieb: «Wir sind aus der Dunkelheit ins Licht gekommen.» Präsident Isaac Herzog entzündete ebenfalls Kerzen, zusammen mit mehreren Befreiten, darunter Keith und Aviva Siegel sowie Shlomi Ziv. In Rom traf Rom Braslavski, seit Oktober frei, den Auschwitz-Überlebenden Sami Modiano und zündete mit ihm die Menora an.
Segev Kalfon
19. Dez 2025
Hoffnung
Emily Langloh