Am 10. Oktober 1941 fühlte sich die aufbau-Redaktion besonders geehrt. Denn kein Geringerer als Salman Schocken, damals als Leiter der Hebräischen Universität Jerusalem in den USA zu Gast, schrieb für die Rubrik «Jüdische Welt». Damals ging es um dessen Freund und Weggefährten Menachem M. Ussischkin. Der einflussreiche Zionist und Präsident der Landkauforganisation Jüdischer Nationalfonds war gerade gestorben. Im Rückblick wird der Besuch von Salman Schocken in Amerika heute als Migration gewertet, denn Schocken blieb mit Teilen seiner Familie in den Staaten, um dort seinen dritten Verlag zu gründen: Nach dem Kaufhaus Schocken, dem Berliner Schocken Verlag, dem Schocken Verlag Tel Aviv, der Zeitung «Haaretz» kam nun Schocken Books New York dazu. Nach dem Tod des Patriarchen 1959 führten in Israel und New York seine fünf Kinder die Arbeit des legendären Gründers und Unternehmers weiter. Heute sind es dessen Nachfahren. Etliche Familienmitglieder sind immer noch beschäftigt mit dem Kampf ums Buch Im Podcast «Echo in die Zukunft» kommen in einem Spezial nun einige Nachfahren der zweiten bis fünften Generation zu Wort. Sohn Gustav Gershom Schocken war Verleger von Schocken Publishing House in Israel; Enkelin Racheli Edelman (Foto) folgte ihm als Verlegerin nach; Urenkelin Yael Hadass will den Verlag in Tel Aviv weiterführen; Shimon Schocken ist Informatiker in den USA; Hillel Schocken ist Architekt in Israel. Die Beziehung zum Buch verbindet sie, doch die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind andere und dennoch heißt es weiter, Haltung zu bewahren.
David Dambitsch
27. Mär. 2025
Die Schockens. Ein Spezial.
