Basel 09. Mai 2025

Entscheidung im Flaggendisput

Beim Eurovision Song Contest 2025 in Basel gelten neue Regeln: Während die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne künftig nur noch ihre offiziellen Landesflaggen zeigen dürfen, haben die Fans mehr Freiheiten – auch für politische Symbole. Die Europäische Broadcasting Union hat die Fahnenvorgaben als Reaktion auf die Debatten und Proteste rund um den Eurovision 2024 in Malmö überarbeitet. Dort war das politische Klima aufgeheizt, Israels Teilnahme umstritten, Proteste prägten das Bild. In Basel soll nun ein «vielfältiger Ausdruck persönlicher Identität» möglich sein. Konkret heisst das: Solange eine Fahne nicht gegen Schweizer Recht verstösst, ist sie erlaubt, auch wenn sie als politisches Statement gelesen werden kann. Damit ist klar: Die Palästina-Fahne darf in Basel ins Stadion. Auf der offiziellen Eurovision-Bühne selbst bleibt es strenger: Nur Landesflaggen sind zugelassen. Aktionen wie Nemos Auftritt letztes Jahr mit der Nonbinären-Flagge sind nicht mehr möglich. Ob das neue Regelwerk zur Deeskalation beiträgt oder neue Konflikte schafft, wird sich zeigen.

Emily Langloh