Widersprüchliche Äusserungen von Trump und Rubio.
Der Nato-Gipfel wurde am Mittwoch auch zur Bühne weiterer Erklärungen Trumps zur Wirksamkeit der amerikanischen Angriffe auf iranische Atomanlagen am Sonntag. Dazu nahm separat Aussenminister Marco Rubio ebenfalls Stellung.
Trump wiederholte gegen Abend seine anscheinend vom Pentagon-Geheimdienst DIA nicht geteilte Behauptung vom Montag, die iranischen Atomanlagen seien «ausgelöscht» worden. Rubio suchte mit technischen Details zu erklären, dass der Angriff den Fortschritt des iranischen Atomprogramms um viele Jahre und nicht nur um wenige Monate zurückgeworfen habe, wie die Defense Intelligence Agency anscheinend befand. Trump hatte zunächst behauptet, speziell die wichtige, tief verbunkerte Anlage in Fordow sei völlig zerstört worden.
Am Mittwochfrüh hatte jedoch kund gegeben, die «Geheimdienst-Informationen sind überhaupt nicht schlüssig», die Schäden könnten daher auch gravierend sein. Stunden später teilte Trump mit, die Bombardierungen hätte ausserordentlich schwerwiegende Folgen gehabt und hätten das iranische Atomprogramm «um Jahrzehnte zurück geworfen» (Link).
Die Frage nach der Wirksamkeit der Angriffe überschattete laut der «New York Times» einen wichtigen Erfolg Trumps: die Vereinbarung der meisten Verbündeten, mit Ausnahme Spaniens, innerhalb eines Jahrzehnts fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, um der russischen Aggression entgegenzutreten. Trump feierte dies als Erfolg seiner seit 2017 laufenden Bemühungen dafür.
Aber die Veröffentlichung des DIA-Berichts scheint ihm schwer auf die Laune zu schlagen. Trump warf Nachrichtenorganisationen, die Zweifel an der Zerstörung des iranischen Atomprogramms verbreiteten, «Verrat an diesen tapferen Patrioten, diesen unglaublichen Fliegern» vor, die B-2-Bomber von Missouri aus um die halbe Welt nach Fordow geflogen hatten (Link).