Trump hat seinen Schwager nachträglich für schwere Vergehen begnadigt.
Der US-Senat hat am Montag mit einer relativ knappen Mehrheit von 51 zu 45 Stimmen Charles Kushner als Frankreich-Botschafter bestätigt. Unter den Demokraten stimmte nur Cory Booker aus Kushners Heimatstaat New Jersey für den 71-jährigen Immobilienunternehmer und Vater Jared Kushners. Trump hatte seinen Schwager 2020 nachträglich für ein Hafturteil aus dem Jahr 2005 begnadigt. Damals war Kushner im Zusammenhang mit einem Konflikt mit seinem Schwager William Schulder über geschäftliche Differenzen wegen Steuerbetrugs, Zeugenbestechung und Verstössen gegen das Spendenrecht bei Wahlen zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Kushner hatte eine Prostituierte angeworben, um seinen Schwager erpressen zu können.
Der vormalige, republikanische Gouverneur von New Jersey Chris Christie hatte Kushner in seiner Zeit als Bundesanwalt angeklagt und später erklärt, der Fall sei «eines der abscheulichsten und widerlichsten Verbrechen, die ich als US-Staatsanwalt verfolgt habe.» Kushner hat sich indes bei den Senatsanhörungen für den Botschafter-Posten entschuldigt: «Meine Fehleinschätzung und mein Fehler liegen über zwanzig Jahre zurück. Inzwischen bin ich von Präsident Trump begnadigt worden.» Er sei «kein perfekter Mensch» und habe «einen sehr hohen Preis für einen sehr, sehr, sehr schwerwiegenden Fehler Preis bezahlt.» Kushner hat zudem seit 2016 die politischen Lager gewechselt und statt Demokraten fortan Trump mit Wahlspenden unterstützt.
Die demokratische Senatorin Patty Murray aus dem Gliedstaat Washington hielt ihm dennoch seine Vergehen vor und erklärte auf X: «Charles Kushner wurde wegen falscher Aussagen gegenüber der Wahlaufsicht FEC verurteilt und bekannte sich der Steuerhinterziehung und Zeugenbeeinflussung schuldig… . Natürlich habe ich gegen Kushners Nominierung zum BOTSCHAFTER IN FRANKREICH gestimmt.»
Neben Kushner hat Trump mit Massad Boulos einen weiteren Schwager in seine Regierung berufen. Der Schwiegervater seiner jüngsten Tochter Tiffany Trump dient als Kontaktperson zu muslimischen Gemeinden (Link).