Mit der Ernennung des konservativen Radiomoderators Sid Rosenberg und des Haredi-Verlegers Pinchos Lipschutz in den Holocaust Memorial Council setzt Donald Trump ein deutliches Zeichen – und stößt auf scharfe Kritik aus jüdischen Kreisen.
US-Präsident Donald Trump hat acht neue Mitglieder in den United States Holocaust Memorial Council berufen, darunter den umstrittenen Radiomoderator Sid Rosenberg und Rabbi Pinchos Lipschutz, Herausgeber der ultraorthodoxen Zeitung *Yated Ne’eman*. Die neuen Berufungen folgen auf die überraschende Entlassung mehrerer von Präsident Joe Biden eingesetzter Mitglieder, darunter Doug Emhoff, Ehemann von Vizepräsidentin Kamala Harris, sowie Susan Rice, Tom Perez und Ron Klain.
Rosenberg, bekannt für provokative Aussagen und seine lautstarke Unterstützung Trumps im Wahlkampf 2024, bezeichnete die Ernennung als „die Ehre seines Lebens“. Er befinde sich derzeit auf einer Israel-Reise – seiner dritten seit dem 7. Oktober 2023 – und zeigte sich „überwältigt“ von der Nachricht.
Rabbi Lipschutz, Gründer von *Yated Ne’eman*, ist eine prominente Stimme in der haredischen Gemeinschaft und vertritt eine strikt konservative, religiöse Linie. Beobachter werten seine Berufung als gezieltes Signal Trumps an religiös-orthodoxe Wählergruppen.
Die Absetzung der Biden-nominierten Mitglieder stieß unterdessen auf heftige Kritik. Emhoff warnte vor einer Politisierung der Holocaust-Erinnerung, die das Gedenken an die sechs Millionen ermordeten Juden gefährde. Auch andere jüdische Organisationen äußerten sich besorgt über den parteipolitischen Zugriff auf das Holocaust-Museum.
Der Holocaust Memorial Council beaufsichtigt das US Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. und zählt 68 Mitglieder, von denen 55 vom Präsidenten ernannt werden. Die aktuellen Personalentscheidungen werfen Fragen zur Unabhängigkeit und künftigen Ausrichtung des Rates auf.