Washington 01. Okt 2025

Teheran in der Zwickmühle

Angebliche Abfuhr aus Washington für iranische Vorschläge zur Beilegung des Atom-Konfliktes.

Wie von dem Regionalmedium Amwaj.media berichtet, hat Iran in den letzten Tagen rund um die UN-Generalversammlung in Manhattan neue diplomatische Initiativen zu einer Beilegung des Konfliktes um das Atomprogramm der Islamischen Republik lanciert. Dabei seien den europäischen Gesprächspartnern Deutschland, Frankreich und Grossbritannien, sowie der Trump-Regierung über geheime, persönliche Kontakte «Last-Minute-Angebote» für Anstrengungen unterbreitet worden, um eine absehbare Eskalation über das iranische Atomprogramm abzuwenden. 

Im Zentrum der iranischen Initiativen stand angeblich das Konzept eines Interimsabkommens, gefolgt von einem «abschliessenden Deal». Teheran offerierte den Europäern neue Schritte, um deren Bedingungen für einen Stopp der UN-Sanktionen gegen die Islamische Republik zu erfüllen: eine erneute, uneingeschränkte Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Offenlegung der Vorräte an hochangereichertem Uran und die Wiederaufnahme direkter Gespräche mit Washington.

Laut dem Bericht fiel die Offerte jedoch in Washington auf taube Ohren. Allerdings soll Trumps Nahost-Sondergesandter Steve Witkoff Frankreich gedrängt haben, eine Vermittlerrolle zu spielen. Angeblich sei jedoch auch dieser Vorstoss fruchtlos geblieben. 

Ein Grund: Vertreter Irans an der UN (zugegen war auch Aussenminister Abbas Araghchi) sollen Trumps Forderung nach einem Fototermin mit ihnen an der UN abgelehnt haben. Dessen ungeachtet, hätten Frankreich und Iran ein «Rahmenabkommen» ausgehandelt, dass Probleme wie «den Grad der Urananreicherung im Iran, Auskunft über dortige, nukleare Materialien und Transparenzmassnahmen» umfasse. Unklar sei, ob die französischen Bemühungen eng mit Grossbritannien und Deutschland abgestimmt waren (Link).

Das angebliche Scheitern dieser Bemühungen macht einen erneuten Schlagabtausch zwischen Israel (und womöglich erneut den USA) und Iran wahrscheinlicher.

Andreas Mink