Israel erhält Dokumente zum Mossad-Spion.
Am 20. Mai 2025 hat Israel offiziell bestätigt, dass es ein umfangreiches Archiv des legendären Mossad-Spions Eli Cohen aus Syrien erhalten hat. Das Archiv umfasst rund 2500 Dokumente, Fotos und persönliche Gegenstände Cohens, der 1965 in Damaskus öffentlich hingerichtet wurde. Die Rückgabe erfolgte offenbar im Rahmen einer verdeckten Operation des israelischen Geheimdienstes Mossad in Zusammenarbeit mit einem ausländischen Nachrichtendienst. Eli Cohen, der in den 1960er Jahren tief in die syrische Führung eindrang, gilt als einer der bedeutendsten Agenten Israels. Seine Informationen trugen maßgeblich zum israelischen Erfolg im Sechstagekrieg 1967 bei. Nach seiner Enttarnung wurde er 1965 in Damaskus hingerichtet. Seine Geschichte wurde unter anderem durch die Netflix-Serie "The Spy" international bekannt.
Das nun übergebene Archiv enthält unter anderem handschriftliche Briefe Cohens an seine Familie, Fotos aus seiner Zeit in Syrien sowie gefälschte Pässe und andere persönliche Gegenstände. Ein besonders bewegendes Dokument ist sein Testament, das er kurz vor seiner Hinrichtung verfasste.
Die Übergabe des Archivs wird als bedeutender symbolischer Schritt gewertet. Laut Berichten von Reuters wurde die Freigabe des Archivs von der neuen syrischen Führung unter Präsident Ahmed al-Sharaa genehmigt, um Spannungen mit Israel abzubauen und das Verhältnis zu den USA zu verbessern. Die Vereinigten Arabischen Emirate sollen dabei als Vermittler fungiert haben.
Israels Premierminister Binyamin Netanyahu und Mossad-Chef David Barnea überreichten die Dokumente in einer Zeremonie in Jerusalem an Cohens Witwe, Nadia Cohen. Netanjahu bezeichnete die Rückgabe als "historische Leistung" und betonte die fortgesetzten Bemühungen, auch die sterblichen Überreste Cohens nach Israel zu bringen.
Die Rückgabe des Archivs markiert einen seltenen Moment der Annäherung zwischen Israel und Syrien, die sich offiziell seit 1948 im Kriegszustand befinden. Ob dies zu weiteren diplomatischen Fortschritten führen wird, bleibt abzuwarten.