Der geplante Silent Walk in Genf musste auf Anraten der Polizei verschoben werden.
Wie die Organisation Silent Walk Schweiz mitteilte, sei die Sicherheit der Teilnehmenden aufgrund einer angekündigten Gegendemonstration nicht mehr gewährleistet gewesen. Die Polizei habe entschieden, die Veranstaltung vorerst zu verschieben, um mögliche Zusammenstösse zu vermeiden.
Laut den Organisatoren hatte Silent Walk Schweiz die Bewilligung für den stillen Marsch bereits vor zwei Monaten beantragt und stehe seitdem in engem Austausch mit den Behörden. Man habe gewusst, dass am selben Tag auch eine regelmässige pro-palästinensische Kundgebung in Genf stattfindet. Nach Angaben der Organisation sei es in der Vorbereitungsphase zu einer «massiven Mobilisierung» bestimmter Gruppen gekommen, die sich gegen die Veranstaltung gerichtet hätten.
Der Verein Silent Walk Schweiz betont, dass er für friedliche Meinungsäusserung und Dialog eintrete. «In einer Demokratie ist es selbstverständlich, dass verschiedene Gruppen ihre Ansichten friedlich kundtun dürfen – auch nebeneinander», heisst es in der Mitteilung. Die Absage bezeichne man als «gravierende Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäusserung». Trotz der Verschiebung wolle die Organisation ihre monatlichen Silent Walks fortsetzen, wie sie bereits in anderen Schweizer Städten stattfinden.
Silent Walk Schweiz versteht sich als zivilgesellschaftliche Bewegung, die zur Unterstützung Israels und gegen Antisemitismus aufruft. Zuletzt hatten die Märsche in Zürich, Bern und Basel Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen angezogen, darunter auch Vertreter jüdischer Gemeinden.