Israels Ophir-Filmpreise von Protesten gegen Gaza-Krieg geprägt.
Bei der diesjährigen Verleihung der Ophir Awards, Israels wichtigstem Filmpreis, stand nicht nur das Kino im Mittelpunkt, sondern auch die Politik. Mehrere Filmschaffende nutzten die Bühne, um die israelische Militärstrategie im Gazastreifen scharf zu kritisieren und ein Ende der Gewalt zu fordern.
Bei der Gala am Montagabend wurde der Film „The Sea“ als bester Film ausgezeichnet und damit als offizieller israelischer Beitrag für den Oscar nominiert. Regisseur Barbash sorgte mit einer emotionalen Dankesrede für Aufsehen: Er bezeichnete die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen nicht als militärische Operation, sondern als „Kriegsverbrechen“.
Auch andere nominierte Filmschaffende äußerten sich kritisch und solidarisierten sich mit der Zivilbevölkerung in Gaza. Vor dem Veranstaltungsort kam es zu Protesten, bei denen Aktivisten Plakate mit Aufschriften wie „Kein Film über Blut“ zeigten.
Die Ophir Awards gelten als das israelische Pendant zu den Oscars. Die deutliche Kritik an der Politik der Regierung und des Militärs verleiht der Debatte um Kunstfreiheit und gesellschaftliche Verantwortung in Israel neue Brisanz. Internationale Beobachter sehen darin ein Signal für wachsenden Widerstand in der Kulturszene gegen den andauernden Krieg.