USA – Nahost 04. Jun 2025

Pentagon zieht Truppen aus Syrien ab

Bericht von Regionalmedien.

Laut dem in Grossbritannien ansässige Syrian Observatory for Human Rights (SOHR) haben US-Streitkräfte am Montag einen eiligen Abzug aus zwei Stützpunkten im ostsyrischen Deir ez-Zor abgeschlossen. Demnach begann die Operation bereits am 18. Mai, wurde schrittweise ausgeführt und nahm bis Ende Mai deutlich an Tempo auf. Beobachter dokumentierten amerikanische Militärkonvois aus gepanzerten Fahrzeugen und logistischer Ausrüstung beim Verlassen ihrer Stellungen beim Al-Omar-Ölfeld und der Conoco-Gasanlage in der Region im nordöstlichen Syrien. Die Amerikaner haben die Operation mit verstärkten Luftangriffen auf von Iran unterstützte Milizen gedeckt, die in letzten zwei Jahren wiederholt diese amerikanischen Stützpunkte attackiert haben.

Der Stützpunkt am Al-Omar-Ölfeld gilt als grösste US-Basis in Syrien. Der abrupte Abzug der Amerikaner löst Spekulationen über mögliche Auswirkungen auf die ohnehin fragile Sicherheitslage im Nordosten des Landes aus. Dort übernahmen Eliteeinheiten der mit Washington verbündeten, kurdischen «Syrischen Demokratischen Kräfte» (SDF) rasch die Kontrolle über die geräumten Stützpunkte. In der Region wird vermutet, dass die SDF und US-Einheiten weiter gegen in Syrien und Irak noch verbleibende IS-Gruppen vorgehen werden. Die Unterstützung dieser Missionen soll angeblich nun von einem US-Stützpunkt in al-Shaddadi südlich von Hasaka aus koordiniert werden, der weiterhin in Betrieb ist.

Der Abzug könnte allerdings auch die Entschlossenheit der Trump-Regierung dokumentieren, die relativ isolierten US-Truppen aus der Gefahr von Iran gesteuerten Angriffen und kurdisch-türkischen Spannungen heraus zu ziehen (Link).

Andreas Mink