Politische Scherzbolde blamieren Verwaltung der amerikanischen Hauptstadt.
Die für Nationalparks und Monumente zuständige US-Parkpolizei teilte am Mittwoch die Entfernung von zwei überlebensgrossen Statuen von der National Mall in Washington mit. Die bronzefarbenen Figuren aus Plastikmaterial zeigen Trump und den Sexualverbrecher Jeffrey Epstein händchenhaltend in einer tänzerisch-hüpfenden Pose. Auf den Sockeln aus Fake-Marmor ist der Titel «Best Friends Forever» zu lesen.
Die Statuen wurden am Dienstagmorgen in der Nähe des US-Kapitols aufgestellt und entwickelten sich schnell zu einer Touristenattraktion. Auf einer Gedenktafel heisst es dazwischen weiter: «Zu Ehren des Freundschaftsmonats feiern wir die langjährige Verbundenheit zwischen Präsident Donald J. Trump und seinem engsten Freund Jeffrey Epstein.» Weitere Tafeln nehmen auf den Text einer anzüglichen Glückwunschkarte zu Epsteins 50. Geburtstag, die Trump angeblich 2003 an Epstein geschickt hatte.
Für den dreisten Akt erklärte sich eine Gruppe namens «The Secret Handshake» verantwortlich. Die Organisation behauptet zudem, bei der Park-Polizei eine Genehmigung für die Aufstellung der Figuren eingeholt zu haben. Eine Sprecherin des Innenministeriums erklärte dazu, die Statuen seien «entfernt worden, da sie nicht den Anforderungen der erteilten Genehmigung entsprochen hätten.» Das Weisse Haus bezeichnet das satirische Werk als «liberale Geldverschwendung».
Aber die Affäre zeigt, wie schwer es dem Präsidenten fällt, seine gut fünfzehnjährige Freundschaft mit Epstein hinter sich zu lassen. Vergangene Woche hatten Demonstranten in Grossbritannien vor seinem Besuch Bilder von Trump und Epstein auf Windsor Castle projiziert. Und im US-Kongress läuft derzeit eine überparteiliche Initiative zur Einforderung sämtlicher beim Justizministerium liegenden Unterlagen zu Epstein (Link).