EL AL drohen Millionenstrafen wegen möglicher Hochpreispolitik.
Israels staatliche Fluggesellschaft EL AL steht nach einem Bericht des Fernsehsenders Channel 12 vor saftigen Geldstrafen in Höhe von zig Millionen Schekel. Die Entscheidung der israelischen Wettbewerbskommission folgt auf eine monatelange Untersuchung der Ticketpreise, die während des zweijährigen Kriegs mit der Hamas auf ein Rekordniveau gestiegen waren.
Kritiker werfen der Airline vor, ihre dominante Marktposition – entstanden, nachdem viele ausländische Fluggesellschaften ihre Verbindungen nach Israel eingestellt hatten – zu nutzen, um Fahrpreise weit über das übliche Niveau zu erhöhen. Dies habe den Passagieren erhebliche Mehrkosten verursacht und sei anhaltender Kritik ausgesetzt gewesen.
Nach Angaben aus dem Bericht erwägt die Behörde zudem persönliche finanzielle Sanktionen gegen die ehemalige CEO Dina Ben Tal Ganancia – ein ungewöhnlich harter Schritt gegen eine Führungskraft in Israels Luftfahrtsektor.
EL AL hatte in den Kriegsjahren Rekordgewinne eingefahren, was öffentliche Empörung und politischen Druck verstärkte. Die Fluggesellschaft weist die Vorwürfe zurück und betont, dass ihre Preisgestaltung die hohen Betriebs- und Sicherheitskosten sowie aussergewöhnliche Umstände im Kriegsjahr widerspiegele. Über die genaue Höhe der erwarteten Strafen oder eine mögliche Reaktion des Unternehmens wurde bislang nichts Offizielles bekannt.
Parallel dazu läuft eine zivilrechtliche Klage mit Forderungen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar, in der ebenfalls Preistreiberei und Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung während der Krisenzeit beanstandet werden.