USA 27. Mai 2025

Neue Drohungen Trumps gegen Harvard

Der amerikanische Präsident kämpft gegen Hochschulen. 

Umlenkung von drei Milliarden Dollar an Berufsschulen.

Der US-Präsident war am gestrigen Nationalfeiertag für Kriegsgefallene – Memorial Day – kreativ und verkündete auf Social Media Überlegungen zu einer alternativen Verwendung staatlicher Forschungsmitteln für Harvard in Höhe von drei oder mehr Milliarden Dollar an. Diese wolle er der «sehr antisemitischen Harvard University entziehen und an Berufsschulen in unserem ganzen Land vergeben». Wie dies konkret geschehen soll, liess Trump nicht wissen. 

In einem zweiten Post warf er Harvard allzu langsame Reaktionen auf Anfragen der Regierung nach Informationen zu «Listen ausländischer Studenten» vor. Diese Informationen seien nötig, um festzustellen, wie viele «radikalisierte Geisteskranke und Unruhestifter» darunter seien. Diese sollten nicht in die USA einreisen dürfen.

Trump legt damit einmal mehr in seiner Kampagne gegen Harvard nach. Die Universität hat am Montag auf Anfrage der «New York Times» keine Kommentare zu den Posts abgegeben. Unklar bleibt, was Trump genau mit «Listen ausländischer Studierender» meint. Bundesbehörden vergeben Studentenvisa und sind daher über die Namen und Herkunftsländer der rund 6800 ausländischen Harvard-Studierenden informiert. Die Regierung fordert jedoch obendrein die Disziplinarakten der Universität zu diesen Studierenden sowie Videoaufnahmen von Studierenden-Demonstrationen ein. Harvard kommt diesen Verlangen nur teilweise nach.

Ein Grossteil der bereits von der Regierung eingefrorenen Forschungs-Gelder für Harvard war für die medizinische Forschung bestimmt, unter anderem für Projekte zur Eindämmung der Tuberkulose und zur Erforschung der Ursachen von Multipler Sklerose. Berufsschulen sind mit derlei Aufgaben nicht befasst (Link).

Andreas Mink