Tel Aviv 07. Sep 2025

Mode-Label protestiert gegen Hunger in Gaza

Michal Waxman, Tamar Cohen Tzedek und Noa Levi posieren für Comme Il Faut
Michal Waxman (links), Tamar Cohen Tzedek (Mitte) und Noa Levi (rechts) posieren für eine Kampagne des israelischen Modelabels Comme Il Faut, die gegen den Hunger in Gaza protestiert.

Die israelische Modemarke Comme Il Faut sorgt mit einer neuen Social-Media-Kampagne für Aufsehen: Bekannte Köchinnen und Gastronomen protestieren darin gegen den Hunger in Gaza – und stossen im eigenen Land auf heftige Kritik. 

Das Label Comme Il Faut, gegründet 1987 von Sybil Goldfainer und heute unter Leitung ihrer Tochter Romi Kaminer Goldfainer, hat nach Beginn des Gazakriegs erneut eine politische Kampagne gestartet. In aktuellen Instagram- und Facebook-Posts zeigen israelische Spitzenköchinnen und Gastronomen leere Töpfe und fordern auf Hebräisch, Englisch und Arabisch zum Widerstand gegen den Hunger auf. Der Protest richtet sich gegen die «systematische Hungersnot», die Millionen in Gaza betreffe. Die Posts sorgten für eine Kontroverse innerhalb der israelischen Gesellschaft: Während einige den Einsatz für palästinensische Zivilisten begrüssen, werfen andere den Beteiligten vor, Israels Kriegsgegner zu unterstützen. 

Geschäftsführerin Kaminer Goldfainer berichtet über viele Absagen aus Angst vor negativen Folgen – und dass einige Teilnehmende wegen des Shitstorms ausstiegen. Im Kern richte sich der Protest «im Namen der Kinder und Mädchen, die keine Stimme in der Öffentlichkeit haben», wie die Kooperationsorganisation Parents Against Child Detention erklärt. Die Kampagne spiegelt wachsende Debatten in Israel über Hunger und humanitäre Verantwortung angesichts der schwierigen Lage in Gaza wider. 
 

Redaktion