Plakat mit Trumps Konterfei in Damaskus gesichtet.
An einer Unterführung in Damaskus ist ein Plakat mit der Aufschrift «Make Syria Great Again» und dem Konterfei von Donald Trump aufgetaucht. Gleichzeitig wurde die seit Beginn des blutigen Bürgerkriegs 2011 geschlossene US-Botschaft in der syrischen Hauptstadt am Donnerstag wieder eröffnet. Nun flattert dort erneut das Sternenbanner über dem Anwesen.
Auf dem Plakat ist zudem eine syrische Flagge und das Logo einer neuen Organisation namens «Syrisch-Amerikanische Allianz» zu sehen. Weiters steht auf dem Plakat auf Arabisch: «Sie haben Freunde in Amerika, die mit Ihnen für die Zukunft Syriens arbeiten.» Hintergrund ist anscheinend ein Besuch des republikanischen US-Kongressabgeordneten Cory Mills in Damaskus vor wenigen Tagen.
Das Poster löst negative Reaktionen auf Social Media in Syrien aus, aber anscheinend überwiegen in der Gesellschaft Hoffnungen auf eine weitere Verbesserung der Beziehungen zur Weltmacht Nummer Eins. Dafür macht sich nicht zuletzt Trumps Sondergesandter für Syrien Tom Barrack stark, der Washington zudem in der Türkei vertritt. Der Investor ist seit Jahrzehnten mit Trump befreundet und bestens mit arabischen Golf-Staaten vernetzt.
Barrack kam zur Einweihung der Residenz nach Damaskus, traf dort Präsident Ahmad al-Sharaa und nahm an der Unterzeichnung der Vereinbarung für ein grosses Energie-Projekt katarischer, türkischer und amerikanischer Unternehmen teil (Link).
Gleichzeitig meldet der Syrien-Experte Joshua Landis weitere Entlassungen von Angehörigen der Alawiten-Sekte bei Behörden durch die neue Regierung. Die Assad-Familie gehört der aus dem Schiitentum hervorgegangenen Minderheit an, die primär in der Küstenprovinz Latakia beheimatet ist. Seit der Flucht Bashir al-Assads im letzten Oktober werden Alawiten von den neuen, islamistischen Machthabern schikaniert oder sogar ermordet. Laut Landis hat die Behörde für Strassen- und Wasserbau bereist rund 500 Mitglieder der Sekte entlassen. Alle stammen angeblich aus armen Familien (Link).