Kamran Hekmati wird Reise nach Israel im Jahr 2012 vorgeworfen.
Wie die « New York Times» erstmals bekannt macht, hat die iranische Justiz bereits im Juli den 70-jährigen Kamran Hekmati bei einem Besuch in der Islamischen Republik verhaftet und in das berüchtigte Evin-Gefängnis in Teheran eingewiesen. Der bizarr anmutende Vorwurf an den iranisch-jüdischen US-Bürger: Hekmati ist vor 13 Jahren zur Bar Mitzwa seines Sohnes nach Israel gereist.
Das Evin-Gefängnis wurde während des zwölftägigen Krieges im Juni schwer durch israelische Angriffe beschädigt. Unmittelbar nach Kriegsende verhafteten Sicherheitsbehörden 35 Mitglieder der jüdischen Gemeinden in Teheran und Schiras wegen angeblicher Kontakte zu Israel. Momentan ist unklar, ob Hekmati zu diesen Verhafteten gehörte. Er war jedoch im Mai für einen kurzen Besuch in sein Geburtsland gereist. Da er weiterhin einen iranischen Pass besitzt, machte ihm die Islamische Republik den Prozess, da er gegen ein Gesetz verstossen hatte, das Iranern die Einreise nach Israel untersagt.
Laut JTA wurde Hekmati im August zu vier Jahren Haft verurteilt. Im September wurde seine Strafe auf zwei Jahre reduziert. Ein Anwalt seiner Familie hat Berufung eingelegt und beantragt seine Freilassung aus humanitären Gründen, da er an Krebs erkrankt ist. Hekmati lebt in Great Neck auf Long Island, wo eine grosse, iranisch-jüdische Gemeinschaft nach der Flucht aus Iran im Zug der dortigen Revolution gegen den Schah 1979 eine neue Heimat gefunden hat.
Hekmati ist derzeit einer von vier US-Bürgern in iranischer Haft (https://forward.com/fast-forward/782110/jewish-iranian-american-sentenced-to-prison-in-iran-for-visiting-israel-13-years-ago/).