Jüdische Schule in Brooklyn verlangt Wählerregistrierung von Eltern vor Schulbeginn.
In New York City sorgt ein neuer Einschreibungsprozess an einer prominenten jüdischen Schule für Diskussion: Die Magen David Yeshivah in Brooklyn verlangt zu Beginn des neuen Schuljahrs von Eltern erstmals einen Nachweis ihrer Wählerregistrierung – ein Novum, das im Zusammenhang mit dem laufenden Bürgermeisterwahlkampf gesehen wird.
Die Institution, ein zentrales Zentrum der syrisch-jüdischen Gemeinde Brooklyns, begründet die neue Regelung mit dem Ziel, «die Gemeinschaft zur politischen Mitbestimmung zu motivieren und die eigenen Interessen zu schützen». Der Schritt gilt als Reaktion auf die führende Kandidatur von Zohran Mamdani, einem demokratischen Sozialisten mit israel-kritischem Profil, der von vielen orthodoxen und rechten jüdischen Kräften kritisch gesehen wird.
Laut US-Rechtsexperten dürfen private Schulen wie Magen David Yeshivah solche Anforderungen formulieren, solange sie keine Partei- oder Kandidatenpräferenz vorschreiben oder Aufnahmekriterien nach politischen Einstellungen gestalten. Eine rechtliche Grauzone bleibt aber bestehen, etwa falls die Auflage nicht diskriminierungsfrei umgesetzt wird.
Die Massnahme stösst auf unterschiedliche Resonanz: Während einige konservative Stimmen das Vorgehen begrüssen und weitere Einrichtungen zur Nachahmung auffordern, gibt es auch Kritik an der Vermischung von Schulpolitik und Elternerziehung. Führende Rabbiner werten Wählen als religiöse Verpflichtung («Mizwa») und sehen das bevorstehende Votum als entscheidend für Identität und Sicherheit jüdischen Lebens in der Stadt.
Die Wahl in New York gilt als besonders folgenreich für jüdische Belange, von der Finanzierung religiöser Schulen über jüdische Sicherheit bis hin zum Umgang mit Antisemitismus im öffentlichen Raum.
