USA – Universitäten 29. Jul 2025

Harvard angeblich zu Zahlung von 500 Millionen Dollar bereit

Wende in Verhandlungen mit der Trump-Regierung?

Laut der «New York Times» hat die Harvard University Bereitschaft signalisiert, der Forderung der Trump-Regierung nach einer Geldbusse von bis zu 500 Millionen Dollar zu folgen, um den seit dem Frühjahr laufenden Streit mit dem Weissen Haus über einen angeblich von der Uni geduldeten, wenn nicht geförderten Antisemitismus und sonstige Bürgerrechtsverletzungen auf dem Campus beizulegen. Der Bericht über die neuerdings intensivierten Geheimgespräche zwischen beiden Seiten beruft sich auf Informationen von vier Insidern.

Demnach zögert Harvard allerdings, der Bundesregierung direkt eine halbe Milliarde Dollar zu bezahlen, um dadurch letztlich auch von Trump blockierte Forschungsgelder in Milliardenhöhe frei zu bekommen.

Die von der Trump-Regierung angeblich geforderte Summe liegt damit doppelt so hoch wie die 221 Millionen Dollar Strafe, die Columbia vorige Woche bei einem Antisemitismus-Vergleich mit dem Weissen Haus zu zahlen bereit war. Weder Harvard noch die Regierung haben die möglichen Bedingungen eines Vergleichs öffentlich gemacht und auch nicht offengelegt, welche Vorwürfe mit dem Geld beigelegt werden sollen.

Harvard soll den weitgehenden Zugeständnissen der Columbia University über neue Regierungskontrollen jedoch skeptisch gegenüber stehen. Andererseits scheint die Uni-Führung jedoch zu hoffen, durch eine hohe Geldstrafe Ruhe vor weiteren Erpressungsmanövern kaufen zu können. Offen bleibt der Zeitpunkt für eine mögliche Einigung zwischen der Regierung und Harvard.

Wie hier vermeldet, will Columbia 221 Millionen Dollar an die Regierung zahlen und damit die Wiederherstellung von über 400 Millionen US-Dollar an eingefrorenen Forschungsgeldern einhandeln. Dies nach früheren Zugeständnisse Columbias an das Weisse Haus. Columbia hat zudem weitreichende Bedingungen akzeptiert, darunter die Übernahme einer staatlich anerkannten Definition von Antisemitismus, die Rücknahme von Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion, die vom Weissen Haus als rechtswidrig eingestuft wurden, eine Überprüfung des Nahost-Lehrplans und neue Überprüfungsmassnahmen für internationale Studierende (Link).

Andreas Mink