Paris 29. Sep 2025

Halimi lehnt Gainsbourg ab

Charlotte Gainsbourg beim Cannes Film Festival
Ob Gainsbourg die Rolle trotz Serge Halimis Protest antreten wird, ist derzeit offen.

Sohn von Gisèle Halimi lehnt Charlotte Gainsbourg als Darstellerin ab.

Um den geplanten Film über die legendäre Anwältin und Feministin Gisèle Halimi (1927–2020) ist ein heftiger Streit entbrannt. Ihr Sohn Serge Halimi protestiert öffentlich gegen die Besetzung der Hauptrolle mit der französischen Schauspielerin Charlotte Gainsbourg.

Der Auslöser: Gainsbourg hatte am 19. September eine viel beachtete Petition mitunterzeichnet, die den französischen Präsidenten Emmanuel Macron dazu aufrief, die Anerkennung eines palästinensischen Staates an Bedingungen zu knüpfen – darunter die Freilassung aller israelischen Geiseln und die Zerschlagung der Hamas.

Für Serge Halimi ist dies ein Affront gegenüber dem politischen Erbe seiner Mutter, die sich zeitlebens ohne Einschränkungen für die Rechte der Palästinenser eingesetzt hatte. «Meine Mutter hätte diese Erklärung mit Abscheu gelesen», erklärte er gegenüber der französischen Plattform «Blast».
Er kritisiert zudem, dass in dem Aufruf kein Wort zu den israelischen Kriegsverbrechen gefallen sei, und bemängelt, dass er als Angehöriger nicht in die Entscheidung über den Cast einbezogen wurde.

Der Konflikt hat inzwischen weitere Kreise gezogen: Auf der Plattform «Change.org» läuft eine Petition unter dem Titel «Gegen die verfälschte Darstellung von Gisèle Halimi durch Charlotte Gainsbourg», die bereits mehrere Tausend Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden hat.

Der geplante Film soll 2026 in die Kinos kommen und sich unter anderem mit dem berühmten «Prozess von Bobigny» befassen, bei dem Halimi 1972 die minderjährige Marie-Claire Chevalier verteidigte, die wegen einer Abtreibung vor Gericht stand – ein Meilenstein in der französischen Frauenrechtsbewegung.

Ob Gainsbourg die Rolle trotz der Proteste antreten wird, ist derzeit offen.
 

Redaktion