Restitution 04. Mai 2025

«Geliebte Besitztümer» 

Ein Mann steht im Inneren des Rigaer Ghettomuseums in Riga.      

Von den Nazis geraubte Gegenstände jüdischer Familien sollen die Erinnerung an den Holocaust hochhalten – und Restitution voranbringen.

Die World Jewish Restitution Organization (WJRO) hat zu Jom haScho'a ihre fünfte Social-Media-Kampagne «#MyPropertyStory: Cherished Possessions» begonnen, die bis zum 22. Mai im Internet das Bewusstsein für die Raubkampagnen der Nazis an jüdischem Eigentum wachrütteln soll. Die vierwöchige Kampagne unterstreicht die anhaltenden Auswirkungen dieser Verluste und die Bedeutung von Erinnerung und Gerechtigkeit.

WJRO-Präsident Gideon Taylor erklärte dazu: «An Jom haScho'a gedenken wir nicht nur der Millionen verlorenen Leben, sondern auch der Häuser, Gemeinschaftsgüter und Familienschätze, die gestohlen wurden.» Auf jedes geplünderte Meisterwerk kämen unzählige persönliche Artefakte. «#MyPropertyStory» solle mehr Familien dazu ermutigen, ihre Geschichten zu teilen, aber auch weitere Massnahmen zur Rückgewinnung und Restaurierung dieser verlorenen Kulturgüter anregen.

Die Kampagne und stellt «geliebte Besitztümer» wie Kunstwerke, Erbstücke, Judaica und andere persönliche Gegenstände mit tiefer historischer und emotionaler Bedeutung in den Vordergrund. Diese Objekte sind mehr als nur materielle Güter – sie repräsentieren Erinnerungen, Traditionen und Vermächtnisse, die gewaltsam geraubt wurden. Greifbar wird dies an einem Video, das die Geschichte der Familie Andor Glattstein beleuchtet, deren Schofar während des Holocaust in Ungarn versteckt wurde und sich nun in ungarischem Privatbesitz befindet. Die Familie setzt sich für die Rückgabe ein

Die WJRO arbeitet mit «80 Objects/80 Lives» zusammen, einer digitalen Ausstellung aus Grossbritannien, die Geschichten von Holocaust-Überlebenden und Flüchtlingen anhand der Gegenstände lebendig macht, die sie trugen, retteten oder verloren. Die Kampagne lädt betroffene Familien ein, ihre eigenen Geschichten, Fotos und Videos auf Facebook, Twitter, TikTok und Instagram mit dem Hashtag #MyPropertyStory und dem Tag @WJRORestitution zu veröffentlichen.

Weitere Informationen sind auf der WJRO-Website.

 

Andreas Mink