Ein Parlamentsausschuss in Paris hat einstimmig für die posthume Beförderung von Alfred Dreyfus zum Brigadegeneral gestimmt. Der jüdische Offizier war 1894 Opfer eines antisemitischen Justizskandals geworden.
Am 28. Mai 2025 hat der Verteidigungsausschuss der französischen Nationalversammlung einstimmig einen Gesetzentwurf angenommen, der die posthume Beförderung von Alfred Dreyfus zum Rang eines Brigadegenerals vorsieht. Der jüdische Offizier war 1894 zu Unrecht des Hochverrats verurteilt worden – ein antisemitisch motivierter Justizskandal, der als «Dreyfus-Affäre» in die Geschichte einging.
Der Gesetzentwurf wurde von Ex-Premierminister Gabriel Attal eingebracht und soll am 2. Juni dem Plenum zur Abstimmung vorgelegt werden. Attal erklärte, Dreyfus sei «angeklagt, gedemütigt und verurteilt worden, weil er Jude war» und dass es nun an der Zeit sei, «diese Schande wiedergutzumachen und der Republik Ehre zu erweisen».
Dreyfus wurde zwar 1906 rehabilitiert und wieder in den Militärdienst aufgenommen, erreichte aber nie den militärischen Rang, der ihm ohne die Verurteilung möglich gewesen wäre. Die französische Botschaft in Israel kommentierte den Schritt mit den Worten: „Die französische Nation ist gerecht und vergisst nicht.“
Die Dreyfus-Affäre hatte immense Auswirkungen: Émile Zolas berühmter Brief «J’accuse!» rüttelte die französische Öffentlichkeit auf und trug zur Gründung des modernen Zionismus durch Theodor Herzl bei. Die geplante Beförderung gilt als symbolischer Akt zur Anerkennung des historischen Unrechts und als Signal gegen Antisemitismus.