Mehr als 100 Demonstranten sind bei erneuten Protesten gegen das Verbot der propalästinensischen Aktivistengruppe Palestine Action in Grossbritannien festgenommen worden.
Allein bei zwei Kundgebungen im Zentrum von London gab es am Samstagnachmittag 66 Festnahmen, die meisten davon aufgrund der auf Plakaten gezeigten Unterstützung für eine verbotene Organisation, wie die Polizei der britischen Hauptstadt mitteilte.
Weitere Demonstrationen wurden unter anderem in Manchester, Edinburgh und Bristol abgehalten. Bereits am vergangenen Wochenende und in der Woche davor waren im Vereinigten Königreich Dutzende Menschen bei ähnlichen Protesten festgenommen worden.
Die Regierung in London hatte Palestine Action vor wenigen Wochen gemäss dem britischen Terrorismusgesetz als eine «Terrororganisation» verbieten lassen. Die Gruppe, die Israel einen Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen vorwirft und der britischen Rüstungsindustrie eine Mitschuld daran gibt, war zuvor unter anderem für einen Farbanschlag auf britische Militärflugzeuge verantwortlich gewesen. Im März hatten die Aktivisten auch einen Golfclub von US-Präsident Donald Trump in Schottland beschädigt. In ein britisches Werk eines israelischen Rüstungsunternehmens war die Gruppe ebenfalls schon eingedrungen.
