Sesame Workshop spricht von Hackerangriff.
Der offizielle X-Account der beliebten «Sesamstrasse»-Figur Elmo hat am Sonntagabend mit einer Serie antisemitischer und verschwörungstheoretischer Beiträge für Entsetzen gesorgt. Unter anderem wurde der Satz «Kill all Jews» («Tötet alle Juden») veröffentlicht – ein Vorfall, der in den sozialen Medien sofort für Empörung sorgte.
Laut Berichten begann die Hass-Tirade mit einem Aufruf an den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die sogenannten „Epstein-Files“ freizugeben. In weiteren Beiträgen, die im typischen Elmo-Stil formuliert waren, wurden antisemitische Verschwörungserzählungen verbreitet, darunter die Behauptung, Juden kontrollierten die Welt und müssten „ausgerottet“ werden.
Die „Epstein-Files“ – angebliche Dokumente des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein – sind seit Monaten ein politisches Streitthema in den USA. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Unterlagen zu veröffentlichen, machte jedoch nach Angaben des Justizministeriums einen Rückzieher, da es keine entsprechende Klientenliste gebe. Diese Entwicklung befeuerte Spekulationen und Verschwörungstheorien, wonach Trump selbst in den Akten auftauche.
Das Unternehmen Sesame Workshop, das die „Sesamstrasse“ produziert, reagierte umgehend mit einer Stellungnahme: „Elmos X-Account wurde heute von einem unbekannten Hacker kompromittiert, der abscheuliche, antisemitische und rassistische Nachrichten veröffentlichte. Wir arbeiten daran, die vollständige Kontrolle über den Account wiederzuerlangen.“ Die betreffenden Beiträge wurden inzwischen gelöscht.
Im Zuge des Vorfalls kursieren nun auch Verschwörungstheorien, wonach X-Eigentümer Elon Musk in die Affäre verwickelt sein könnte. Musk hatte sich am Wochenende erneut für die Veröffentlichung der „Epstein-Files“ ausgesprochen und war in der Vergangenheit von Kritikern auf der Plattform wiederholt als „Elmo“ bezeichnet worden.
Seit der Übernahme von X durch Musk im Jahr 2022 ist laut Beobachtern und Watchdog-Organisationen ein deutlicher Anstieg antisemitischer Inhalte auf der Plattform zu verzeichnen. Musk hatte damals Moderationsregeln gelockert und zuvor gesperrten Nutzern die Rückkehr ermöglicht.