Ye distanziert sich von Antisemitismus nach tödlichem Anschlag von Washington.
US-Rapper Ye (ehemals Kanye West) hat sich überraschend von seinen antisemitischen Äußerungen der vergangenen Jahre distanziert. In einem Instagram-Post schrieb er: «I am done with antisemitism.» Der Beitrag erschien nur Stunden nach dem tödlichen Anschlag nahe dem jüdischen Museum in Washington, bei dem zwei israelische Botschaftsmitarbeiter erschossen wurden.
Ye nannte die Tat «verachtenswert» und erklärte, er wolle sich künftig von jeglichem Antisemitismus distanzieren. Der Zeitpunkt seiner Äußerung sorgt jedoch für Kritik und Skepsis. Mehrere Stimmen aus der jüdischen Community warfen ihm Opportunismus vor. Der Rabbiner und Bürgerrechtler Abraham Cooper erklärte gegenüber US-Medien: «Reue ist gut – aber sie braucht mehr als einen Instagram-Post.»
Der Musiker hatte in den vergangenen Jahren durch zahlreiche antisemitische Aussagen und Auftritte für Empörung gesorgt, darunter Lob für Adolf Hitler und die Verbreitung von Verschwörungstheorien. Als Folge verloren ihn Unternehmen wie Adidas, Balenciaga und Creative Artists Agency als Partner.
Ob es sich bei Yes aktueller Stellungnahme um einen echten Gesinnungswandel oder einen PR-Schritt handelt, bleibt abzuwarten. Offizielle Vertreter jüdischer Organisationen kündigten an, die Entwicklung genau zu beobachten.