Israelische Armee birgt Leichen von drei Geiseln aus Gaza.
Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee die Leichen von drei Geiseln geborgen worden. Die sterblichen Überreste der drei seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bereits am Samstag in dem Küstengebiet gefunden worden, teilte die Armee mit. Die Bergung sei dank «genauer Geheimdienstinformationen» möglich gewesen, hiess es weiter.
Bei ihnen handelt es sich nach Angaben der Armee um Ofra Keidar, Jonathan Samerano und Shay Levinson. Keidar stammte demnach aus dem Kibbuz Beeri im Süden Israels. Beeri liegt nur etwa drei bis vier Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Keidar wurde nach Armeeangaben während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 getötet und ihre Leiche anschliessend in den Gazastreifen verschleppt.
Samerano befand sich demnach während des Massakers auf dem Nova-Musikfestival. Er floh in Richtung des Kibbuz Beeri und wurde von Terroristen auf dem Weg getötet. Levinson diente in der Armee und fiel nach Angaben des Militärs im Kampf. Seine Leiche wurde ebenfalls in den Küstenstreifen verschleppt.
Das Forum der Geiselfamilien teilte mit: «Unsere Herzen sind heute bei den Familien Keidar, Samerano und Levinson. Neben der Trauer und dem Schmerz ist ihre Rückkehr ein gewisser Trost für die Familien, die 625 Tage lang in Angst, Ungewissheit und Zweifel ausgeharrt haben.» Das Forum dankte den Behörden, forderte aber auch die rasche Rückführung der weiter festgehaltenen Geiseln.
Es befinden sich auch mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs noch Geiseln im Gazastreifen. Nach der Bergung von Keidar, Samerano und Levinson werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, von denen nach offiziellen israelischen Angaben weniger als die Hälfte am Leben sein soll.