Umfrage der «Washington Post».
Fast 40 Prozent der amerikanischen Juden glauben laut einer am Samstag von der «Washington Post» veröffentlichten Umfrage, dass Israel an den Palästinensern in Gaza einen Völkermord begeht.
Die Erhebung fand Anfang September statt, also vor den aktuellen Hoffnungen auf einen «Trump-Plan» zu Beendigung des Konflikt fast auf den Tag zwei Jahre nach dem barbarischen Überfall der Hamas-Terroristen auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023. Die Umfrage kommt nach zahlreichen Erhebung in den letzten Monaten, die durchweg eine sinkende Unterstützung für Israel in den USA zeigen.
Im Februar 2024 hatte eine Erhebung des angesehenen Pew Research Center ergeben, dass 62 Prozent der amerikanischen Juden die Kriegsführung Israels gegen die Hamas für akzeptabel hielten. Laut der Umfrage der Washington Post gaben 39 Prozent der amerikanischen Juden nun an, Israel habe in Gaza Völkermord begangen. 51 Prozent sind überzeugt, Israel habe keinen Völkermord begangen. Bei den 18- bis 34-jährigen überwiegt die negative Haltung in dieser Frage knapp bei 50 Prozent der Befragten.
Insgesamt gaben 61 zu 29 Prozent der Befragten an, Israel habe Kriegsverbrechen in Gaza begangen. 59 zu 30 Prozent gaben an, Israel tue nicht genug für die Versorgung Gazas mit Nahrungsmitteln.
Daneben befürworten 46 Prozent das militärische Vorgehen Israels, während 48 Prozent es ablehnen. Allerdings glauben über zwei Drittel – 68 Prozent – der Befragten, die Hamas trage die Hauptschuld an den zivilen Todesopfern in Gaza, da sie den Krieg und die Kämpfe von zivilen Gebieten aus begonnen habe. 94 Prozent gaben an, die Hamas habe Kriegsverbrechen begangen.
Schlechte Noten bekommt Binyamin Netanyahu: 68 Prozent bewerten seine Führung Israels negativ oder als schlecht. Die allgemeine Unterstützung der US-Juden für Israel scheint jedoch stabil zu bleiben. Laut der Umfrage haben 56 Prozent der Befragten eine emotionale Bindung zu Israel, ähnlich den 58 Prozent in einer Pew-Umfrage von 2020. Doch nur 36 Prozent der US-Juden im Alter von 18 bis 34 Jahren fühlen eine emotionale Bindung an den jüdischen Staat.
Darüber hinaus erklärten 76 Prozent der Befragten, Israels Existenz sei für die langfristige Zukunft des jüdischen Volkes von entscheidender Bedeutung, während 16 Prozent dem widersprachen. Fast 60 Prozent gaben an, «viele» oder «einige» Gemeinsamkeiten mit israelischen Juden zu haben.
Und 59 Prozent der amerikanischen Juden unterstützen die Fortsetzung der US-Militärhilfe für Israel im Kampf gegen die Hamas. Dies steht im Gegensatz zu anderen aktuellen Umfragen, wonach die meisten Amerikaner insgesamt eine Fortsetzung der Militärhilfe ablehnen.
Die Umfrage umfasst Antisemitismus in den USA. Demnach halten sich 26 Prozent der Befragten als Juden in den USA als «nicht allzu sicher», während sich sechs Prozent «überhaupt nicht sicher» fühlen. 18 Prozent fühlen sich als Juden in den USA sehr und 51 Prozent als einigermassen sicher (https://www.timesofisrael.com/poll-nearly-four-in-10-us-jews-say-israel-has-committed-genocide-in-gaza/).