Organisation entfernt Organisation von Charlie Kirk aus Glossar zu «Extremismus und Hass».
Wie Dienstagabend vom «Jewish Insider» (JI) berichtet, hat der Druck von Elon Musk, Donald Trump Jr. und weiteren, prominenten Rechten die Anti-Defamation League (ADL) dazu bewegt, die Organisation «Turning Point USA» aus ihrem viel frequentierten Online-Glossar zu «Extremismus und Hass» zu nehmen. Anlass war die Ermordung des Turning Point-Gründers Charlie Kirk Anfang September. Musk, Trump Jr., die Abgeordnete Anna Paulina Luna, Laura Loomer und andere Konservative kritisierten die ADL für ihre Darstellung von Turning Point und Kirk als Extremisten.
Ein ADL-Sprecher bestätigte gegenüber JI, dass die Organisation das Glossar vollständig entfernt habe und die TPUSA fortan nicht als «extremistische Gruppe» betrachte. Allerdings bietet die ADL-Website weiterhin Materialien über Kirk und TPUSA – darunter Kritik an der Gruppe wegen ihrer Verbindungen zu «verschiedenen Extremisten». Dabei handele es sich jedoch um einen «Hintergrundbericht» und eine von «vielen Ressourcen, die sich mit Extremismus und dessen vielfältigen Ausprägungen befassen».
Die ADL veröffentlichte ihren Hintergrundbericht erstmals im Februar 2019 auf Turning Point. Eine weitere ADL-Seite zu TPUSA enthielt noch vor einer Woche den Eintrag: «Seit der Gründung der Gruppe ist Kirk weiter nach rechts gerückt und hat zahlreiche Verschwörungstheorien über Wahlbetrug und COVID-19 verbreitet und die Transgender-Community dämonisiert.» Zudem fördere Kirk «den christlichen Nationalismus: die Idee, dass Christen die Regierung und andere Lebensbereiche in den USA dominieren sollten. TPUSA zieht weiterhin Rassisten an. Zahlreiche TPUSA-Vertreter haben sich engstirnig über Minderheitengruppen und die LGBTQ+-Community geäussert.» Weiters hätten «weisse Nationalisten an TPUSA-Veranstaltungen teilgenommen, obwohl die Gruppe sagt, sie lehne die Ideologie der weissen Vorherrschaft ab.»
Nun beschreibt die ADL die Gruppe als «eine politische Studentenorganisation, die ein breites Spektrum an Konservativen anspricht, von gemässigten Republikanern bis hin zur extremen Rechten. TPUSA hat eine bedeutende Rolle in der Politik und bei Wahlen der Republikaner gespielt und dazu beigetragen, junge Menschen zu mobilisieren.» Die ADL fügte ausserdem einen langen Abschnitt über Kirks Unterstützung für Israel hinzu. TPUSA und Kirk würden «öffentlich den Staat Israel unterstützten und sich gegen dessen Kritiker aussprechen. Diese Ansichten machten ihn zur Zielscheibe prominenter Stimmen aus der extremen Rechten» (Link).
Musk betrachtet die ADL seit Jahren als Zielscheibe und hatte auf X am Sonntag gepostet: «Die ADL hasst Christen, daher ist sie eine Hassgruppe.» Die republikanische Abgeordnete Luna warf der ADL vor, «absichtlich eine gezielte Hasskampagne gegen Christen zu starten». Laura Loomer ging noch weiter und forderte, die ADL als «inländische Terrororganisation» einzustufen.
ADL-CEO Jonathan Greenblatt bezeichnete die Behauptung, seine Gruppe sei antichristlich, auf X als «beleidigend und falsch… viele unserer Mitarbeiter sind Christen. Viele unserer Unterstützer sind Christen» (Link).
Andreas Mink