Moody’s hat kein Vertrauen mehr in Israels Wirtschaft und Politik und stuft das Land in seinem Rating weiter nach unten.
Als ob Israelis in diesen Zeiten nicht schon genug Lasten und Bürden schultern müssten, allen voran die Raketenangriffe und der Militärdienst auch für Reservisten, kommen nun neue Probleme auf sie zu. Die Rating-Agentury Moody’s, die bereits im Februar ihre Bewertung Israels auf A2 herabgestuft hat, hat nun Israels Finanzsituation angesichts der Eskalation mit der Hizbollah noch weiter auf Baa1 herabgestuft. So schlecht stand Israels Wirtschaft im öffentlichen Ansehen noch nie da. Moody’s Entscheidung ist auch ein Zeichen des Misstrauens gegenüber der Fähigkeit der israelischen Regierung ihre Finanzen zu konsolidieren und das Schuldenvolumen abzubauen. Eine niedrigere Kreditwürdigkeit macht Staatsanleihen für Investoren weniger attraktiv. Sie würden deswegen höhere Zinsen verlangen, um das Risiko auszugleichen. Daher werden die Kosten für Israel bei Kreditaufnahmen höher sein, was die Staatsausgaben für Zinszahlungen erhöhen würde. Eine enorme Belastung für ein Land, das sich im Krieg befindet und deswegen sowieso schon enorme Zusatzausgaben zu leisten hat. Andere Rating-Agenturen haben Israel noch als «A» gelistet, was Moody’s A2 entspricht. Es ist eine niedrigere Bewertung als früher, aber noch nicht so katastrophal wie Baa1. Ob sie nun ebenfalls in ihrer Einschätzung der Lage Israels nachziehen werden, ist noch nicht klar, aber zu befürchten. Israel gehörte jahrzehntelang zu denjenigen Ländern weltweit, die stets die allerbesten Bewertungen der Rating-Agenturen bekam, sogar in den früheren, kürzeren Kriegen. Das hat sich nun grundsätzliche geändert. Welche Folgen das tatsächlich für das Land haben wird, wird man erst wissen, wenn dieser Krieg irgendwann vorbei ist und sich die israelische Wirtschaft neu finden und konsolidieren muss.