Deutschland – Erinnerung 29. Sep 2025

24 Stolpersteine in Meimbressen

Anfang 1933 lebten im hessischen Meimbressen bei der Machtergreifung der Nazis 70 jüdische Menschen. Das Regime hat sie zunehmend drangsaliert, in die Flucht getrieben oder ermordet. 

Niemand kehrte dauerhaft zurück. Die Namen der Opfer aber sollen nicht vergessen werden. Deshalb setzt der Verein «Judaica in Meimbressen» heute Dienstag eine Gedenkinitiative mit einer dritten Verlegung von 24 Stolpersteinen auf den Gehwegen vor den ehemaligen Wohnhäusern der Vertriebenen und Ermordeten fort.

Die kleinen Mahnmale aus Messing erinnern an Mitglieder der Meimbresser Familien Levi und Amalie Mathilde Goldwein (geb. Goldwein), Herbold und Pauline Löwenstein (geb. Kaiser), Adolf und Bina Vorenberg (geb. Goldwein) und Salomon und Bertha Juda (geb. Grünenklee), an die Witwe Bertha Goldwein (geb. Mosheim) sowie an die Kinder der Familien Hammerschlag und Loewenstein. Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Grupe-Schule Grebenstein verlesen kurze biographische Texte zu den Schicksalen der einzelnen Familienmitglieder.

Laut dem Verein haben Bracha Lahav aus Israel, die Urenkelin von Bertha Goldwein, sowie mehrere Nachkommen von Salomon und Rosalie Loewenstein, die heute in Grossbritannien, Israel und den USA leben, ihre Teilnahme zugesagt. Bereits am Freitag stand Peter Loewenstein aus Nottingham Jugendlichen an der Grebensteiner Gesamtschule zum Gespräch zur Verfügung. Der Verein will im kommenden September erneut Stolpersteine verlegen lassen und sucht dazu Interessenten für Patenschaften (judaica-in-meimbressen.de).
 

Andreas Mink