Das Jüdische Museum Frankfurt widmet seine nächste grosse Wechselausstellung der Familie Zuntz, deren Geschichte von der Frankfurter Judengasse über Israel, Grossbritannien und die USA bis in die Gegenwart reicht. Ausgangspunkt der Schau sind die über 500 Briefe, die Simon Zuntz seiner Tochter Ruthe nach ihrem Umzug von Israel nach Deutschland schrieb. In ihnen verbinden sich Kindheitserinnerungen an Frankfurt mit den Erfahrungen eines Überlebenden, der 1939 durch einen Kindertransport nach Palästina gerettet wurde, während Eltern und Geschwister in Auschwitz und Sobibor ermordet wurden. Die in Haifa geborene und heute in Berlin lebende Fotografin und Medienkünstlerin Ruthe Zuntz hat diese Briefe archiviert, fotografisch bearbeitet und in den Kontext einer jahrhundertealten Familiengeschichte gestellt. Neben Simon Zuntz stehen dabei Persönlichkeiten wie Leopold Zunz, Mitbegründer der Wissenschaft des Judentums, oder Rachel Zunz-Hess, Gründerin der traditionsreichen Kaffeerösterei A. Zuntz. Die Ausstellung verknüpft Briefe, Fotografien, Familienobjekte und multimediale Installationen zu einer vielschichtigen Erzählung über Erinnerung, transgenerationales Trauma und die Suche nach Zugehörigkeit. Ruthe Zuntz folgt mit der Kamera den Spuren ihres Vaters in Frankfurt und schafft so einen visuellen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Donnerstag, 18. September, bis Sonntag, 15. Februar 2026, Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Frankfurt am Main.
www.juedischesmuseum.de