Epstein-Affäre 15. Dez 2025

«Charmant und sympathisch»

Woody Allen und seine Frau Soon-Yi Previn waren regelmässige Gäste in Epsteins Stadthaus an der Upper East Side.

Woody Allen zeigt Sympathie für Sexualverbrecher Jeffrey Epstein.

Am Freitag von Demokraten im Aufsichtsausschuss des US-Repräsentantenhauses veröffentlichte Bilder aus Akten zum Fall Jeffrey Epstein zeigen neben prominenten Freunden des 2019 verstorbenen Sexualverbrechers wie Steve Bannon, Richard Branson, Bill Clinton, Prinz Andrew, Larry Summers oder Donald Trump auch mehrfach Woody Allen. Doch der distanziert sich im Gegensatz zu dem ehemaligen US-Finanzminister und Harvard-Präsidenten Summers keineswegs von Epstein, sondern bezeichnet diesen in von der «New York Times» zitierten Interviews als «charmant und sympathisch».

Der Filmemacher und seine Frau Soon-Yi Previn waren regelmässige Gäste in Epsteins Stadthaus an der Upper East Side unweit ihres eigenen Wohnsitzes. Er würde Epsteins Einladungen stets annehmen, diese Abende seien «immer interessant», hatte Allen seinem Gastgeber anlässlich von Epsteins 63. Geburtstag geschrieben. Die Bilder rufen die Vorwürfe seiner ehemaligen Partnerin Mia Farrow in den 1990er Jahren in Erinnerung, Allen habe ihre damals minderjährige Tochter Dylan sexuell missbraucht. Allen hat die Vorwürfe stets bestritten hat und wurde dafür niemals angeklagt. 

Die Fotos aus Epsteins Nachlass zeigen Allen und den vorbestraften Finanzier bei Abendessen, aber auch an einem Drehort. Da schaut Allen in einem Regiestuhl sitzend und mit Kopfhörern um den Hals zu Epstein auf, der auf seinen Monitor schaut (https://www.thesun.co.uk/news/37617760/epstein-pictured-andrew-trump-branson-bombshell-pics/). Allen hat Epstein nun als «eine bedeutende Persönlichkeit» bezeichnet. Die Abendessen mit Epstein seien von «berühmten Persönlichkeiten, Universitätsprofessoren, Wissenschaftlern, Nobelpreisträgern – erfolgreichen Menschen, denen man gerne zuhörte» besucht worden. 

Epstein hatte auch von seiner ersten Haftstrafe aufgrund von Missbrauch minderjähriger Frauen gesprochen, so Allen: «Er erzählte uns, dass er in irgendeiner Weise unschuldig im Gefängnis gesessen habe». Epstein sei anscheinend erpresst worden und «erzählte uns, dass er das nun wiedergutmachen wolle, indem er wohltätig sei und Geld an führende Wissenschaftler und Universitäten spende. Er hätte nicht netter sein können» (https://www.nytimes.com/2025/12/13/style/allen-epstein.html).
 

Andreas Mink