Berlin 16. Mai 2025

Schockens Vermächtnis

Das Jüdische Museum Berlin widmet dem jüdischen Verleger und Warenhaus-Unternehmer Salman Schocken eine Ausstellung. Unter dem Titel «Inventuren» wird vom 20. Mai bis 12. Oktober die Geschichte des Schocken-Verlags beleuchtet und zugleich zum Ausgangspunkt für einen aktuellen Diskurs über Kultur, Kapital und Zugehörigkeit gemacht. Kuratiert wird die Ausstellung vom amerikanischen Autor Joshua Cohen, der 2022 für seinen Roman «The Netanyahus» den Pulitzer-Preis erhielt. Cohen setzt sich mit ausgewählten Objekten aus den Sammlungen des Museums auseinander und kommentiert sie auf ganz persönliche, literarisch-analytische Weise. So entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Schockens Engagement für Bildung und Kultur und heutigen Fragen nach dem Verhältnis von Konsum und kulturellem Erbe. Neben Schockens Rolle als Verleger – unter anderem von Autoren wie Franz Kafka, Martin Buber oder Else Lasker-Schüler – rückt die Ausstellung auch sein Wirken als Kaufhausgründer in den Blick. Cohen hinterfragt die Grenzen zwischen Warenhaus und Museum, zwischen öffentlichem Besitz und privater Aneignung. «Inventuren» öffnet Räume für neue Perspektiven und lädt dazu ein, kulturelles Erbe nicht nur zu bewahren, sondern immer wieder neu zu befragen (vgl. www.tachles.ch/podcasts/die-schockens-ein-spezial).
Dienstag, 20. Mai, bis Sonntag, 12. Oktober, Jüdisches Museum Berlin, Lindenstrasse 9–14, Berlin.
www.jmberlin.de

Emily Langloh