Tel Aviv 26. Sep 2025

Rubin anderswo

Während des zwölftägigen Kriegs zwischen Israel und Iran wurde auch das Rubin-Museum in Tel Aviv in Mitleidenschaft gezogen. Die ehemalige Wohnung des Malers Reuven Rubin an der Bialik-Strasse erlitt Schäden durch die Druckwelle eines Raketeneinschlags in der Nähe. Seine Gemälde wurden eilig in Sicherheit gebracht und fanden im Tel Aviv Museum of Art vorübergehend eine neue Heimat. Damit kam es zu einer besonderen Konstellation: Werke aus dem Rubin-Museum trafen auf die dortige Sammlung, wodurch ein einmaliger Dialog zwischen der städtischen Institution und dem Schaffen eines der prägenden Künstler Israels entstand. Reuven Rubin (1893–1974), in Rumänien geboren, kam als junger Mann nach Jerusalem und studierte an der Bezalel-Schule. Nach Jahren in Paris, Rumänien und New York liess er sich in den 1920er Jahren in Tel Aviv nieder. Mit seinen hellfarbigen, pastoralen Bildern prägte er das Bild der jungen Stadt und ihrer Bewohner – Juden und Araber, Pioniere und Bauern, Dichter und Gläubige erscheinen darin in harmonischem Nebeneinander. Später wendete er sich dunkleren, biblisch geprägten Themen zu. Rubin blieb zeitlebens produktiv und erhielt kurz vor seinem Tod den Israel-Preis. Die Ausstellung im Tel-Aviv-Museum zeigt nicht nur Rubins ikonische Werke, sondern setzt sie auch in Beziehung zu nachfolgenden Künstlern wie Arie Aroch, Moshe Gershuni oder Raffi Lavie.

Bis Samstag, 8. November, Tel Aviv Museum of Art, 27 Shaul HaMelech Boulevard, Tel Aviv.
www.tamuseum.org.il

Emily Langloh