Scarlett Johansson 23. Mai 2025

Regiedebüt

Hollywoodstar Scarlett Johansson feiert beim diesjährigen Filmfestival in Cannes ihr Regiedebüt: «Eleanor the Great» erzählt die Geschichte einer trauernden Frau, die sich unverhofft in einer Selbsthilfegruppe für Holocaust-Überlebende wiederfindet, die von echten Überlebenden gespielt wird. Für Johansson ist das Projekt tief persönlich. 2017 entdeckte sie in der TV-Sendung «Finding Your Roots» («Deine Wurzeln finden»), dass ein Teil ihrer Familie im Holocaust ermordet wurde. Die Geschichte ihres Urgrossonkels Moishe, dessen Kinder im Warschauer Ghetto starben, bewegte sie zutiefst, Tränen flossen, obwohl sie sich «vorgenommen hatte, nicht zu weinen». Auch beim Lesen des Drehbuchs zu «Eleanor the Great» war sie sofort emotional berührt. Im Film spielt June Squibb die eigensinnige, humorvolle Eleanor, die nach dem Tod ihrer besten Freundin Bessie, einer Schoah-Überlebenden, in New York Unterschlupf bei ihrer Tochter sucht. Halt findet sie in einer Gruppe von Holocaust-Überlebenden. Johansson arbeitete mit der USC Shoah Foundation und einer New Yorker Gemeinde zusammen, um authentische Stimmen einzubinden. Die Idee zum Film stammt von Drehbuchautorin Tory Kamen, inspiriert von ihrer jüdischen Grossmutter. Sie beschreibt das Projekt als eine Hommage an eine Generation, deren Geschichten zu verschwinden drohen. Johansson ergänzt: «Der Film handelt von Trauer, Wahrheit, Identität und davon, wer wessen Geschichte erzählen darf.» Mit jüdischen Schauspielerinnen wie Rita Zohar, die selbst in einem Konzentrationslager geboren worden ist, wird «Eleanor the Great» zu einem bewegenden Beitrag über Erinnerung, Verlust und das Weitertragen von Geschichten.

Emily Langloh