Paz Schwartz 21. Nov 2025

Dokumentation

Mit ihrem neuen Dokumentarfilm «Always Together» («Mivhan Bagrut») begleitet die israelische Filmemacherin Paz Schwartz eine Abschlussklasse aus Nofei Habsor im südlichen Negev, deren Leben am 7. Oktober 2023 für immer verändert wurde. Der Film folgt über neun Monate hinweg jenen 12.-Klässlern, die nach dem Massaker beschlossen, unbedingt zusammenzubleiben und eine provisorische Internatsschule am Toten Meer zu gründen, in einer Region, in die viele Bewohner des Südens nach der Hamas-Invasion evakuiert wurden. Mehrere der Jugendlichen verloren am 7. Oktober Eltern, Geschwister oder Freunde; andere wurden verwaist oder sahen Angehörige entführt. Insgesamt wurden 116 Absolventinnen und Absolventen der Schule getötet, dazu elf Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte. «Es war wie der Jom-Kippur-Krieg, aber für Kinder», sagte der Schulleiter zu Schwartz. Im Zentrum des Films steht ein Brief, den die Klasse an Bildungsminister Yoav Kisch schrieb und in dem sie darum bat, ihren Abschluss gemeinsam absolvieren zu dürfen. Für Schwartz, die selbst einen engen Freund verlor und seit Wochen erstarrt war, war diese Initiative ein Wendepunkt. «Es war das erste Mal seit dem 7. Oktober, dass ich lächelte», sagt sie. «Führung in einem Moment des Traumas.» Gemeinsam mit Produzentin Shula Spiegel dokumentierte Schwartz die Jugendlichen bis zu ihrem bewegenden Abschlussball. Heute zeigt sie den Film bewusst vor jüdischem Publikum weltweit, zuletzt in Calgary, demnächst in Zürich sowie in Frankfurt, San Diego und Kapstadt. «Ich möchte, dass jüdische Gemeinschaften unsere Kinder sehen und ihre Stärke erkennen», sagt Schwartz.

Emily Langloh