Eliya Cohen 31. Okt 2025

Endlich verlobt

Acht Monate nach seiner Freilassung aus der Hamas-Gefangenschaft hat sich Eliya Cohen mit seiner langjährigen Partnerin Ziv Aboud verlobt, eine Geschichte von Schmerz, Hoffnung und unerschütterlicher Liebe. Cohen war 505 Tage in Gaza gefangen, nachdem er am 7. Oktober 2023 beim Nova-Musikfestival entführt worden war. Aboud überlebte das Massaker in einem der Schutzräume bei Reim, in dem 16 Menschen ermordet wurden. Die Verlobung fand in Jaffa im Kreis von Familie, Freunden und Überlebenden statt, darunter auch Or Levy, der ebenfalls aus dem sogenannten «Schutzraum des Todes» entführt worden war. Cohen hatte versprochen, mit dem Heiratsantrag zu warten, bis alle noch lebenden Geiseln freigelassen worden seien. Das Paar ist seit acht Jahren zusammen. Aboud erzählte, sie hätten sich über die israelische Trance-Szene kennengelernt: «Ich schrieb ihm auf Instagram, und er lud mich zu seiner Beret-Zeremonie ein – so begann alles.» Kurz vor seiner Entführung hatte Cohen bereits heimlich geplant, ihr einen Antrag zu machen. «Er hatte den Ring gekauft und wollte mich überraschen», erinnerte sich Aboud. Nach dem Massaker wurde Cohen nach Gaza verschleppt, während Aboud unter Leichen überlebte. Wochen später sah sie im Internet ein Video, das zeigte, dass er noch lebte. Nach seiner Rückkehr besuchte Cohen das Massaker-Gelände erneut, um den Mut von Aner Shapira zu ehren, der starb, als er versuchte, Granaten abzuwehren. Aboud hatte während Cohens Gefangenschaft öffentlich auf sein Schicksal aufmerksam gemacht, etwa mit einem gelben Kleid voller Symbole der Hoffnung und Trauer an Purim. Nun schliesst sich für beide ein Kreis: Aus einem Überlebenskampf wurde ein Neuanfang.

Emily Langloh