Tel Aviv – Israels Premierminister Netanyahu gerät zunehmend unter Druck, weil er sich auf extremistische religiöse Kräfte stützt. Insbesondere das Bündnis mit Itamar Ben-Gvir und nationalistischen Rabbis wie Dov Lior sorgt für Spannungen, nicht nur mit säkularen Kreisen, sondern auch innerhalb der religiösen Welt. Ultraorthodoxe Rabbiner kritisieren die ideologische Radikalisierung und werfen Netanyahu vor, seine «politische Seele an eine extremistische Minderheit verkauft» zu haben. Der Bruch verläuft quer durch Israels Gesellschaft – und spaltet selbst das ultraorthodoxe Lager. Netanyahu, politisch unter Druck und juristisch angeschlagen, scheint auf die Loyalität dieser Gruppen angewiesen. Doch der Preis ist hoch: Das Gleichgewicht seiner Koalition wird fragiler, und Israels internationales Ansehen leidet unter der Nähe zu extremistischen Akteuren. Bild: Premierminister Netanyahu und der Fraktionsvorsitzende von Degel Hatorah und Moshe Gafni in der Knesset.
Jerusalem
06. Jun 2025
Bruch mit Rabbinern

Redaktion